Wieso die Volkskirche das Ideal sein muss

In den letzten Jahren wird ja viel über das Verschwinden der Volkskirche geredet – und nicht alle, die darüber reden, trauern ihr hinterher. Sollten sie aber. Eine kleinere Kirche ist nicht immer eine bessere Kirche, auch wenn insbesondere manche Befürworter der „Benedikt-Option“ das zu meinen scheinen.

Es ist eine Binsenweisheit, dass unser Ziel als Christen prinzipiell die Bekehrung aller Menschen ist, was automatisch zu einer Volkskirche führen würde, wenn wir Erfolg hätten; um diese Binsenweisheit geht es mir hier aber nicht. Eine Gesellschaft, in der es normal ist, katholisch getauft zu werden; in der erwartet wird, dass man sonntags zur Kirche geht; und in der idealerweise der Glaube an alle kirchlichen Dogmen zum gesellschaftlichen Grundkonsens gehört, hat eine ganze Menge praktischer Vorteile gegenüber einer, in der die Christen eine Minderheit sind, zu der nur der gehört, der dazugehören will. Dass wir das nicht so sehen, hängt hauptsächlich mit einer falschen Idealisierung der antiken Minderheiten-Kirche und falschen Gruselgeschichten über die mittelalterliche Volkskirche zusammen. Die mittelalterliche Gesellschaft hatte gegenüber der antiken tatsächlich große Vorzüge. Hier ein paar davon:

1) Eine Volkskirche bringt allein schon mehr innerweltliche Gerechtigkeit. Nachdem die römischen Kaiser christlich wurden und ein paar Jahrzehnte später das Christentum zur Staatsreligion machten, wurde in ihrem Reich irgendwann auch die Kindesaussetzung strafbar, die Gladiatorenkämpfe wurden abgeschafft und ganz langsam verschwand die Sklaverei bzw. wandelte sich zur weniger schlimmen Leibeigenschaft. Eine Volkskirche hat Einfluss auf die Gesellschaft. Ihre Stimme hat Gewicht. Es gibt sehr viele Menschen in der Geschichte, die dankbar für den Einfluss der Kirche sein konnten. (Wer jetzt einen Kommentar zum Thema „Kreuzzüge-Hexenverfolgung-Inquisition“ schreiben möchte, den bitte ich, sich über die Kreuzzüge, die Hexenverfolgung und die Inquisition zu informieren und dann wiederzukommen. Danke. Wenn dann noch jemand behaupten möchte, lieber in der finsteren Antike leben zu wollen als im christlichen Mittelalter, dann führe ich gerne eine Diskussion mit ihm.)

2) Eine Volkskirche sorgt dafür, dass mehr Menschen überhaupt über das Bescheid wissen, was die Kirche lehrt. Wenn die Kirche nur als eine komische Sekte unter vielen gilt, werden viele nie verlässliche Informationen über das Evangelium hören. Eine Volkskirche sorgt dafür, dass alle Leute zumindest ein wenig theologisches Grundwissen haben, oder zumindest wissen, wen sie fragen oder wo sie nachschauen können, wenn sie Fragen zum Glauben haben. Ein einzelner Priester, der sich seine eigenen theologischen Meinungen bildet und Stuss erzählt, kann in dieser Situation die Leute auch nicht so einfach von diesem Stuss überzeugen, weil diese Leute auch noch andere Priester kennen, von denen sie was ganz anderes gehört haben.

3) Eine Volkskirche verhindert, dass wir uns für eine religiöse Elite halten. Ich meine, jeder überzeugte Katholik, der genug Zeit mit anderen überzeugten Katholiken verbracht hat, weiß, dass es unter denen locker auch so einige nervige, begriffsstutzige, rechthaberische und unsympathische Leute gibt. Vielleicht findet man mehr sympathische Leute als in der Restbevölkerung, diesen Eindruck habe ich schon, aber eben nicht nur. Aber gerade wenn z. B. ein Konvertit frisch zur Kirche kommt, wird er da, wo er die Wahrheit gefunden hat, vielleicht auch erwarten, eine Art „heiligen Rest“ zu finden – lauter heiligmäßige oder zumindest auf dem Weg zur Heiligkeit befindliche Leute. Sorry, aber dass jemand durch diese und jene Fügungen des Lebens von der richtigen Weltanschauung überzeugt ist, garantiert eben noch nicht, dass derjenige ein guter Mensch ist. Das muss man irgendwann erkennen. In einer Volkskirche kommt diese Illusion gar nicht erst auf. Da ist es kein Verdienst, katholisch zu sein; so wenig, wie es in unserer Gesellschaft ein Verdienst ist, an die Menschenrechte zu glauben. Ja, toll, das weiß eh jeder.

Leute, die keine Ahnung von der frühen Kirche haben, denken ja gerne, dass die frühe Kirche ein solcher heiliger Rest gewesen wäre: alles Christen aus Überzeugung, standhaft gegenüber der heidnischer Verfolgung, ein Leben wahrer Nächstenliebe führend. Stimmt leider nicht. Da braucht man nur ins Neue Testament zu schauen, um zu merken, dass das Bild schief ist. Man sollte mal einen Blick drauf werfen, was Paulus alles allein an die Kirche in Korinth schreibt:

„Es wurde mir nämlich, meine Brüder und Schwestern, von den Leuten der Chloë berichtet, dass es Streitigkeiten unter euch gibt. Ich meine damit, dass jeder von euch etwas anderes sagt: Ich halte zu Paulus – ich zu Apollos – ich zu Kephas – ich zu Christus. Ist denn Christus zerteilt? Wurde etwa Paulus für euch gekreuzigt? Oder seid ihr auf den Namen des Paulus getauft worden?“ (1 Kor 1,11-13)

„Allgemein hört man von Unzucht unter euch, und zwar von Unzucht, wie sie nicht einmal unter den Heiden vorkommt, dass nämlich einer mit der Frau seines Vaters lebt. Und da macht ihr euch noch wichtig, statt traurig zu werden und den aus eurer Mitte zu stoßen, der so etwas getan hat.“ (1 Kor 5,1f.)

„Stattdessen zieht ein Bruder den andern vor Gericht, und zwar vor Ungläubige.“ (1 Kor 6,6)

„Wenn ich schon Anweisungen gebe: Das kann ich nicht loben, dass ihr nicht zu eurem Nutzen, sondern zu eurem Schaden zusammenkommt. Zunächst höre ich, dass es Spaltungen unter euch gibt, wenn ihr als Gemeinde zusammenkommt; zum Teil glaube ich das auch. Denn es muss Parteiungen geben unter euch, damit die Bewährten unter euch offenkundig werden. Wenn ihr euch versammelt, ist das kein Essen des Herrenmahls; denn jeder nimmt beim Essen sein eigenes Mahl vorweg und dann hungert der eine, während der andere betrunken ist. Könnt ihr denn nicht zu Hause essen und trinken? Oder verachtet ihr die Kirche Gottes? Wollt ihr jene demütigen, die nichts haben? Was soll ich dazu sagen? Soll ich euch etwa loben? In diesem Fall kann ich euch nicht loben.“ (1 Kor 11,17-22)

„Denn ich fürchte, dass ich euch bei meinem Kommen nicht so finde, wie ich euch zu finden wünsche, und dass ihr mich so findet, wie ihr mich nicht zu finden wünscht. Ich fürchte, dass es zu Streit, Eifersucht, Zornesausbrüchen, Ehrgeiz, Verleumdungen, übler Nachrede, Überheblichkeit, allgemeiner Verwirrung kommt; dass mein Gott, wenn ich wiederkomme, mich noch einmal vor euch demütigt; dass ich Grund haben werde, traurig zu sein über viele, die schon früher Sünder waren und sich trotz ihrer Unreinheit, Unzucht und Ausschweifung noch nicht zur Umkehr entschlossen haben.“ (2 Kor 12,20f.)

Und diese Gemeinde war nicht die einzige, mit der es Probleme gab; an die Thessalonicher schreibt der Apostel:

„Wir hören aber, dass einige von euch ein unordentliches Leben führen und alles Mögliche treiben, nur nicht arbeiten. Diesen gebieten wir und wir ermahnen sie in Jesus Christus, dem Herrn, in Ruhe ihrer Arbeit nachzugehen und ihr eigenes Brot zu essen.“ (2 Thess 3,11f.)

Auch die Botschaften an die sieben Gemeinden in Kapitel 2 und 3 der Offenbarung des Johannes sind aufschlussreich; da erfahren wir zum Beispiel von den „Nikolaiten“, die die Gemeinden spalten.

Oh, und in der Apostelgeschichte haben wir auch ein paar unschöne Geschichten wie die von Simon Magus, oder Hananias und Sapphira:

„Ein Mann namens Simon hatte schon länger in der Stadt Zauberei getrieben und das Volk von Samarien in Staunen versetzt; er gab sich als etwas Großes aus. Alle achteten auf ihn, Klein und Groß, und sie sagten: Dieser ist die Kraft Gottes, die man die Große nennt. Sie achteten aber deshalb auf ihn, weil er sie lange Zeit durch Zaubereien in Staunen versetzt hatte. Als sie jedoch dem Philippus Glauben schenkten, der das Evangelium vom Reich Gottes und vom Namen Jesu Christi verkündete, ließen sie sich taufen, Männer und Frauen. Auch Simon wurde gläubig, ließ sich taufen und schloss sich dem Philippus an; und als er die großen Zeichen und Machttaten sah, geriet er außer sich vor Staunen. Als die Apostel in Jerusalem hörten, dass Samarien das Wort Gottes angenommen hatte, schickten sie Petrus und Johannes dorthin. Diese zogen hinab und beteten für sie, dass sie den Heiligen Geist empfingen. Denn er war noch auf keinen von ihnen herabgekommen; sie waren nur getauft auf den Namen Jesu, des Herrn. Dann legten sie ihnen die Hände auf und sie empfingen den Heiligen Geist. Als Simon sah, dass durch die Handauflegung der Apostel der Geist verliehen wird, brachte er ihnen Geld und sagte: Gebt auch mir diese Vollmacht, damit jeder, dem ich die Hände auflege, den Heiligen Geist empfängt! Petrus aber sagte zu ihm: Dein Silber fahre mit dir ins Verderben, wenn du meinst, die Gabe Gottes lasse sich für Geld kaufen. Du hast weder einen Anteil daran noch ein Recht darauf, denn dein Herz ist nicht aufrichtig vor Gott. Wende dich von deiner Bosheit ab und bitte den Herrn, dass dir das Ansinnen deines Herzens vergeben werde! Denn ich sehe dich voll bitterer Galle und in Unrecht verstrickt. Da antwortete Simon: Betet ihr für mich zum Herrn, damit mich nichts von dem trifft, was ihr gesagt habt!“ (Apg 8,9-24)

„Ein Mann namens Hananias aber und seine Frau Saphira verkauften zusammen ein Grundstück und mit Einverständnis seiner Frau behielt er etwas von dem Erlös für sich. Er brachte nur einen Teil und legte ihn den Aposteln zu Füßen. Da sagte Petrus: Hananias, warum hat der Satan dein Herz erfüllt, dass du den Heiligen Geist belügst und von dem Erlös des Grundstücks etwas für dich behältst? Hätte es nicht dein Eigentum bleiben können und konntest du nicht auch nach dem Verkauf frei über den Erlös verfügen? Warum hast du in deinem Herzen beschlossen, so etwas zu tun? Du hast nicht Menschen belogen, sondern Gott. Als Hananias diese Worte hörte, stürzte er zu Boden und starb. Und über alle, die es hörten, kam große Furcht. Die jungen Männer standen auf, hüllten ihn ein, trugen ihn hinaus und begruben ihn. Nach etwa drei Stunden kam seine Frau herein, ohne zu wissen, was geschehen war. Petrus fragte sie: Sag mir, habt ihr das Grundstück für so viel verkauft? Sie antwortete: Ja, für so viel. Da sagte Petrus zu ihr: Warum seid ihr übereingekommen, den Geist des Herrn auf die Probe zu stellen? Siehe, die Füße derer, die deinen Mann begraben haben, stehen vor der Tür; auch dich wird man hinaustragen. Im selben Augenblick brach sie vor seinen Füßen zusammen und starb. Die jungen Männer kamen herein, fanden sie tot, trugen sie hinaus und begruben sie neben ihrem Mann. Da kam große Furcht über die ganze Gemeinde und über alle, die davon hörten.“ (Apg 5,1-11)

Versuchte Simonie (Kauf/Verkauf geistlicher Dinge; wurde tatsächlich nach Simon Magus benannt); Prahlerei mit der eigenen vorgetäuschten Spendenbereitschaft; Unmoral; Irrlehren; Streit; Spaltungen – das alles ist von Anfang an da. Und so geht es in der frühen Kirche auch weiter. Christen, die in Zeiten der Verfolgung den Glauben verleugnen und andere Christen an die Behörden liefern. Priester und Bischöfe, die sich mit einem Teil der Gemeinden abspalten, weil sie finden, dass Witwen und Witwer nicht mehr heiraten dürften, oder dass man den Abtrünnigen, die nach einem vorläufigen Ende der Verfolgung wieder dahergelaufen kommen und sagen, dass es ihnen leid tut, abgefallen zu sein, nicht vergeben sollte. Charismatiker, die behaupten, Visionen vom Heiligen Geist zu erhalten und sich als Propheten aufspielen. Haben wir alles lange, lange vor Konstantin. Kleine Sekten ziehen auch manchmal rechthaberische, aufgeblasene Leute an.

4) Eine Volkskirche macht es einfacher, Fehlverhalten und Verbrechen des Klerus zu ahnden. Das klingt jetzt womöglich erst mal seltsam, aber ich bin fest überzeugt, dass es so ist. Sehen wir uns die Missbrauchsskandale an. Eine Reaktion, vor allem bei den ersten Missbrauchsskandalen, um 2002 in den USA, um 2010 hierzulande, war es bekanntlich, bei Laien wie bei Bischöfen, erst mal alles herunterzuspielen, weil man der Überzeugung war, dass die kirchenfeindliche Presse das aufbauschen musste, um ihre kirchenfeindliche Agenda voranzubringen. Dass die Presse wirklich kirchenfeindlich ist und eine kirchenfeindliche Agenda hat, stimmt natürlich leider; und in einer von Grund auf katholischen Gesellschaft fiele dieser Grund, reale Skandale in der Institution nicht nach außen dringen lassen zu wollen, eben weg. Da wären wir nicht in der Defensive und würden uns dazu gedrängt sehen, Statistiken herauszusuchen, um unseren Onkeln und Kollegen zu beweisen, dass der Zölibat nicht zum Missbrauch führt. In einer katholischen Gesellschaft, in der es so allgemein anerkannt wäre, dass der katholische Glaube wahr und die Kirche von Gott eingesetzt ist, wie es in unserer Gesellschaft allgemein anerkannt ist, dass Bildung und Medizin gut sind, hätte man so wenige Probleme damit, sich einzugestehen, dass Priester Verbrecher sein können, wie man bei uns damit hat, sich einzugestehen, dass Lehrer und Ärzte Verbrecher sein können. Natürlich können sie das. Das sagt nichts über Religion, Bildung oder Medizin aus. Im Mittelalter hatte man kein Problem damit, sich einzugestehen, dass etliche Kleriker mittelmäßig und manche schlecht sind. Eine eh schon misstrauisch beäugte Sekte schließt oft genug die Reihen und verteidigt ihre Anführer bis zum bitteren Ende.

LEnfer (Musée des Beaux-Arts de Lyon) (5462511863).jpg

(Höllendarstellung mit einem Bischof und zwei Mönchen, Biberach 1520. Quelle: Wikimedia Commons.)

5) Eine Volkskirche macht es den Leuten ganz einfach leichter, Christ zu sein – das Richtige zu glauben und das Richtige zu tun. Es gibt keinen gesellschaftlichen Druck, dem man sich entgegenstellen muss, wenn man – zum Beispiel – bis zur Ehe keinen Sex haben oder regelmäßig zur Beichte gehen will. Es gibt erst recht nicht die Angst, dass man zum Märtyrer werden könnte, wenn man Christ wird. Ja, vielleicht waren die antiken Christen ja im Durchschnitt mutiger als die antiken Nichtchristen. Und wieso? Weil ein von Natur aus eher feiger Heide, der von dieser Religion hörte, die sich irgendwie faszinierend anhörte, aber zu der zu gehören andererseits zur Hinrichtung führen konnte, wenn man Pech hatte,  dann vielleicht lieber gar nicht weiter nachforschte, was es mit ihr auf sich hatte und ob sie wahr war. Und wir sollen feige Menschen nicht verachten, sondern ihnen in den Himmel helfen. Wieso sollte man das Tun des Guten nicht so einfach machen wie möglich?

6) In einer Volkskirche ist es normal, jedes Jahr vor Ostern zur Beichte zu gehen, und zu jedem Sterbenden einen Priester zu rufen, der ihn zur Reue und Beichte ermuntern und ihm die Krankensalbung erteilen kann. Wir wollen die Leute im Himmel haben, nicht wahr? Genug gesagt.

Ja, ich weiß, wir werden so schnell keine Volkskirche mehr bekommen. Aber das ist Anlass zur Trauer, nicht zur Erleichterung.

46 Gedanken zu “Wieso die Volkskirche das Ideal sein muss

  1. >>Kleine Sekten ziehen auch im Besonderen rechthaberische, aufgeblasene Leute an; das kann vermutlich jeder bestätigen, der schon mal bei den Piusbrüdern war,

    Nö, ich war schonmal bei den Piusbrüdern und kann das nicht bestätigen. Erstens sind sie keine Sekte (was Du natürlich auch nicht sagen wolltest^^), und zweitens trifft man rechthaberische, aufgeblasene Leute dort nicht mehr an als in jeder regulären katholischen Gemeinde auch; und ich würde sogar vermuten, eher weniger als z. B. bei den Petrusbrüdern.

    Das ist auch nachvollziehbar: Die Piusbrüder fahren auf der Ist-der-Ruf-erst-ruiniert-lebt-es-sich-ganz-ungeniert-Schiene; hingegen mit kirchlichen Autoritäten, denen man nicht nur formell Respekt bezeugen muß (was die Piusbrüder ja tun), sondern mit denen man sich arrangieren muß, eine prekäre Zusammenarbeit zu pflegen, etwas in die Ecke geschoben und als ungeliebte schwarze Schafe behandelt sich vorzukommen, das schlägt nun einmal aufs Gemüt.

    —– Aber äh ja, natürlich spitzenmäßiger Artikel 😀

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    1. („in jeder regulären Kirchengemeinde auch“: wobei ich auf Grund der Indulte von Papst Franziskus übrigens gar nicht sicher bin, ob man sie heute überhaupt noch irregulär nennen kann, was sie vorher zweifellos waren.)

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    2. Danke 😀 Ich habe „Sekte“ hier allgemein eher im Sinne von „kleine, schief angeschaute religiöse Gemeinschaft“ verwendet, nicht im Sinne von „manipulative, das ganze Leben kontrollierende religiöse Gemeinschaft“ o. Ä.

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    3. Und ich habe es im Sinne von „mehr oder weniger kleine Splittergruppe des Christentums, die häretisch ist und deren Häresie besonders abstrus ist oder auf einer behaupteten Neuoffenbarung beruht“ gebraucht. 😀

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  2. >>Ja, ich weiß, wir werden so schnell keine Volkskirche mehr bekommen.

    Aber vielleicht eine zehn-Prozent-Volkskirche oder ein-Prozent-Volkskirche. Und da gehöre ich dann dazu. Allein die zufällige Tatsache, daß weniger Leute glauben, macht die, die es tun, nämlich noch nicht heiliger – auch wenn es eine Reihe Leute gibt, die die minder Heiligen dann gerne – „wir sind keine Volkskirche mehr, wir können uns solche wie dich nicht mehr leisten“ – irgendwie aus der Kirche schmeißen würden.

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  3. „Eine Volkskirche macht es den Leuten ganz einfach leichter, Christ zu sein – das Richtige zu glauben und das Richtige zu tun.“

    Ganz so idealisiert sehe ich das nicht. Da wir nie eine Volkskirche hatten, (wann sollte die bestanden haben?) wäre ich mit diesem Statement vorsichtig.

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  4. Christen sind Menschen die in einem Volk leben. Ein Christ definiert sich m.E. nicht über das Volk. Mehrheiten interessieren Gott nicht. In so gut wie jedem Dorf hierzulande steht ein Kirchengebäude. Allerdings hat das nix genützt. Von einer „Volkskirche“ sind wir weiter entfernt als die Möglichkeit zum Mars zu fliegen.

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    1. Was für eine komische Logik soll das denn bitte sein, weil wir heute (arguably, aber es sei einmal angenommen) keine Volkskirche haben, könnten wir auch nie eine gehabt haben? Es kann nicht sein, was nicht sein darf, nämlich daß es früher besser war??

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    2. >>Mehrheiten interessieren Gott nicht.

      Damit wir uns klar verstehen: Es gibt einen Sinn, in dem das stimmt: ob etwas wahr ist, ist unabhängig davon, ob eine Mehrheit dafür ist. Das hat aber schlichtweg mit Volkskirche nichts zu tun. Eine Volkskirche (im Sinne der Definition unserer Gastgeberin) ist eben eine Kirche, die halt auch die Mehrheit hat, obwohl sie nicht deswegen wahr ist.

      Es gibt allerdings leider einen logisch denkbaren Sinn, in der der Satz „Mehrheiten interessieren Gott nicht“ gegen die Volkskirche zu wenden wäre: nämlich nach dem Motto, Gott ist die massa damnata gleichgültig, erstens genügt Er ja sich selbst allein schon (was für sich genommen stimmt), zweitens hat er ja seine paar geretteten Seelen, die der Mühe dann aber auch wert sind, und die anderen sollen ruhig zur Hölle fahren.

      Das wäre dann allerdings ein unvertretbares Gottesbild (um nicht den Namen einer Sünde contra secundum auszusprechen) und übrigens auch eine Einstellung zum Mitmenschen, die nur sehr schwer mit der Nächstenliebe zu vereinen ist.

      Deswegen hoffe ich – und vermute übrigens eigentlich auch tatsächlich – ich, daß Du das nicht so gemeint hast und lieber das, was Du gesagt hast, unsinnig ist.

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      1. Die Kirche spricht vom Volk Gottes und nicht von der Volkskirche. So habe ich es zumindest gelernt. Bei ersterem spielt die Nationalität der Menschen keine Rolle. So verstehe ich das.

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  5. Einen wirklich winzigen kleinen Einwand noch über die „Binsenwahrheit, dass unser Ziel als Christen prinzipiell die Bekehrung aller Menschen ist, was automatisch zu einer Volkskirche führen würde, wenn wir Erfolg hätten;“
    Prinzipiell ist für den Christen erst einmal die Annahme des Evangeliums im Glauben und die Verkündigung desselben. Die Bekehrung unserer Zeitgenossen können und müssen wir in Gottes Hand legen. Da können wir, außer unserem Beispiel und unseren Taten, nix anderes machen. Ob wir jetzt automatisch dadurch eine „Volkskirche“ werden, in der es einfach ist als Christ zu leben, halte ich für zu pauschalisiert. Aber vielleicht nörgele ich nur unnütz herum und wir sind näher beieinander wie ich glaube.

    LG
    Gerd

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    1. Das ist mit Verlaub ein nicht zutreffender, fromm klingender Predigtgemeinplatz, meines Erachtens aus einer rhetorischen Notlage geboren, weil man den vorwurfsvollen Ton, mit dem der Gegner uns die Bekehrungsversuche vorhielt (die mit Toleranz im Verständnis der Toleranten, mit Jeder-nach-seiner-eigenen-Façon nun einmal *tatsächlich* nicht zu vereinen ist – das wollen wir aber gar nicht sein!), abweisen wollte.

      Tatsächlich stimmt es natürlich der Sache nach, daß eine Bekehrung bei Gott losgeht, dies ändert aber nichts, rein gar nichts, daran, daß das durchaus unser Ziel ist und wir sehr wohl aktiv dafür etwas machen dürfen (ob und wie viel der Einzelchrist *muß*, ist eine andere Diskussion; und wie er es am geschicktesten tut auch).

      Oder – um mich ein wenig einer evangelikalen Argumentationsweise zu bedienen – sagen wir es so: Ich sehe wirklich nicht ein, wieso wir beim Reden über Bekehrung zimperlicher sein müssen, als es der Heiland in Mt 28,19f ist.

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      1. Und, auch wenn es absolut nicht zum Thema gehört: Nein, „Volk“ und „Nation“ ist nicht dasselbe. Beispiele für Völker ohne Nation: Kurden, Basken, Schotten, man könnte auch die Bayern zählen… Beispiele für Nation ohne Volk: Afghanistan, Irak…

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  6. „und wir sehr wohl aktiv dafür etwas machen dürfen.“

    Aber genau das schreibe ich doch. Wenn jemand den Glauben angenommen hat und lebt, dann ist er aktiv bei der Sache. Die Bekehrung allerdings und das weiß ich aus eigener Erfahrung, ist nichts was man aktiv herbei führen kann.
    Zu Mt 28,19: Wenn Jesus davon spricht, „alle(!) Völker(!) zu seinen Jüngern zu machen“, dann könnte man das als Argument gegen den Begriff Volkskirche auffassen.

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    1. Zu 1: nein, genau das schriebst Du nicht. Das heißt das Gegenteil schriebst Du auch nicht, aber welchen Sinn soll es sonst haben, der Aussage „dass unser Ziel als Christen prinzipiell die Bekehrung aller Menschen ist“ zu *widersprechen* und dabei zu sagen, daß (ich zitiere, mit Wortumstellung) „wir die Bekehrung unserer Zeitgenossen in Gottes Hand legen können und müssen“?

      Für sich genommen natürlich richtig, aber eben nicht als Widerspruch zu ersterem.

      Zu 2: Entschuldigung, aber wo hast Du denn den Käse aufgeschnappt? Was genau ist so schwer daran zu verstehen, daß wenn alle Völker sich (ganz oder mehrheitlich) bekehren, dann in allen Völkern im Sinne der Definition unserer Gastgeberin eine Volkskirche besteht? Bitte was denn?

      Es scheint zwischen den Zeilen hervorzuscheinen, daß für Dich der Begriff „Volkskirche“ so etwas wie „Kirche für nur ein Volk“ bedeutet. Das ist ein absurder Gedanke, den niemand, wirklich niemand, vor Dir je mit dem Begriff „Volkskirche“ verbunden hat, ganz sicher nicht unsere Gastgeberin und auch ich nicht, was ein verständiger Leser mit Verlaub auch hätte erkennen können und müssen.

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  7. Unsere Gastgeberin schrieb:“ dass unser Ziel als Christen prinzipiell die Bekehrung aller Menschen ist.“
    1. Der Begriff „Christen“ kann sehr weit gedehnt werden. Katholisch, Protestantisch, Reformatorisch, Anglikanisch, russisch Orthodox, griechisch Orthodox…ect.
    2. Für mich als Katholik, gilt das Wort: Ich bin auf Erden, Gott zu erkennen seinen Willen zu erfüllen um so in den Himmel zu gelangen und das m. E. unabhängig davon welcher Nationalität bzw. welchem Volk ich angehöre.

    Um den Begriff „Volkskirche“ schwebt die Aura, dass „früher alles besser war“. Wenn unsere Gastgeberin meint: „Eine Volkskirche verhindert, dass wir uns für eine religiöse Elite halten.“ halte ich das für sehr unwahrscheinlich. Das Kirchensteuer-System z.B. entstand in einer Zeit, als der Kirchenbesuch im Gegensatz zu heute astronomische Zahlen aufwies. Das Volk war katholisch oder protestantisch sozialisiert. Und gerade die Kirchensteuer ist ein Beweis, dass Volk und Kirche zwei Paar Schuhe sind. Mittlerweile sind wir soweit, dass die Mitgliedschaft in der katholischen Volks-Kirche von der pünktlichen Zahlung der Moneten abhängt. Wer nicht zahlt fliegt raus. Und ja, das Reich Gottes (meinetwegen auch das Volk Gottes) ist nicht von dieser Welt. Wird es nie sein und war auch nicht so vorgesehen.

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    1. Ich weiß wirklich nicht, gegen was Sie hier eigentlich anschreiben. Wenn Sie den Begriff „Volkskirche“ nicht mögen, ersetzen Sie ihn halt durch „Mehrheitskirche“. Oder was weiß ich.

      Das Kirchensteuersystem ist als Ablösung für die konfiszierten Güter bei der Säkularisierung entstanden und hat mit meinem Artikel gleich mal so was von überhaupt gar nichts zu tun.

      Meine Aussage war: Es ist gut, wenn die Mehrheit katholisch ist. Einfache Aussage. Wenn Sie dagegen was sagen wollen, bitte.

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      1. „Es ist gut, wenn die Mehrheit katholisch ist. Einfache Aussage. Wenn Sie dagegen was sagen wollen, bitte.“

        Habe ich doch: 4:28 AM.

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      2. Das einzige aus diesem Kommentar, was zum Thema passt, ist diese Aussage hier: „In so gut wie jedem Dorf hierzulande steht ein Kirchengebäude. Allerdings hat das nix genützt.“ Und das ist einfach nur eine allgemeine Behauptung ohne jede Begründung oder Erläuterung. Für was hat das nix genützt?

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    2. Mit Verlaub, aber: lerne doch *bitte*, nicht immer so unzusammenhängendes Zeug zu schreiben und anscheinend selber für Argumente zu verkaufen.

      zu 1: Ja. Was hat das damit zu tun?

      zu 2: Ja. Was hat das damit zu tun?

      Wenn Du irgendeinen Grund hättest, „und deswegen ist mein Ziel *nicht* die Bekehrung der anderen“ zu schreiben, dann hättest Du das wenigstens sagen können, am besten auch noch mit Begründung (ich kann mir keine vorstellen). Ansonsten: nein, das schließt das *nicht* aus.

      >>Um den Begriff „Volkskirche“ schwebt die Aura, dass „früher alles besser war“.

      So wie er hier von unserer Gastgeberin (und von mir) gebraucht wird, ja, auch wenn wir nicht ganz vergessen sollten, daß die meisten heutzutage eher darauf schimpfen („nicht mit dem sittlichen Ernst, mit dem etwa Bismarck sich in das Unvermeidliche schickte, sondern mit der sich überschlagenden Stimme, mit der etwa Friedrich Nietzsche so oft das Beklagenswerte bejubelt“, Haffner, Anmerkungen zu Hitler, Zitat aus dem Gedächtnis).

      Nur: ***Vielleicht war es früher ja tatsächlich besser.***

      Daß die heutige Mentalität verbietet, auch nur zu *denken*, die frühere Zeit sei die bessere gewesen, und bei jedem Auftreten der „Aura“ solcher Gedanken, wie Du (gar nicht untreffend) sagst, mit reflexartigen Totschlag- und hin und wieder zugegeben auch anderen Argumenten, meist aber – so wie mit Verlaub Du hier – mit schierem Dogmatismus („früher kann nicht besser gewesen sein, weil früher nicht besser gewesen sein kann, punkt aus“ – kein Zitat) reagiert, ist übrigens für unsere *heutige* Zeit nicht gerade schmeichelhaft. Würden wir wirklich glauben, daß unsere heutige Zeit genauso gut oder besser ist als wie die Gute Alte, dann hätten wir *diese* Reflexe nämlich *gar nicht nötig*.

      In diesem Sinne:
      „Früher war sogar die Zukunft besser.“ (Karl Valentin)

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      1. Also, ich für mein Teil glaube wirklich, dass früher nicht alles besser oder schlechter war, höchstens anders. Und ob es früher „vielleicht“ wirklich besser war, spielt für mich keine Rolle. Da helfen auch keine Zitate. Zumindest bei mir nicht….:-)

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      2. Könnte es nicht auch mal so sein, dass in einer anderen Zeit manche Dinge tatsächlich besser waren – oder schlechter – und dass eine Zeit insgesamt besser – oder schlechter – war als eine andere? Wieso sollte das prinzipiell nicht so sein können? Nicht alle Zeiten (und Orte) der Weltgeschichte sind gleich schlecht gewesen. Beispiel: In der Sowjetunion in den 1930ern war es deutlich unangenehmer als in Österreich-Ungarn in den 1890ern.

        Und was heißt jetzt „spielt für mich keine Rolle“? Wieso diskutieren Sie dann darüber?

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      3. „Für was hat das nix genützt?“

        Der sog. Volkskirche hat es nix genützt. Sie schreiben: „Eine Volkskirche macht es den Leuten ganz einfach leichter, Christ zu sein – das Richtige zu glauben und das Richtige zu tun.“
        Nun denn, dann muss es diese Volkskirche ja gegeben haben, wenn sie zu dieser Erkenntnis gelangt sind, ansonsten ist das einfach nur eine allgemeine Behauptung ohne jede Begründung oder Erläuterung. Im übrigen glaube ich nicht, dass es einfach und leicht ist Christ zu sein. (Ich selber bezeichne mich lieber als Katholik, und dann erst als Christ)

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      4. Zum gefühlt hundertfünfundsiebzigtausendsten Mal: „Volkskirche“ nach meiner Definition: „Kirche, zu der eine Mehrheit der Bevölkerung selbstverständlich dazugehört.“ Das gab es. Und das war gut für die Leute und die Gesellschaft.

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      5. >>Der sog. Volkskirche hat es nix genützt. Sie schreiben: „Eine Volkskirche macht es den Leuten ganz einfach leichter, Christ zu sein – das Richtige zu glauben und das Richtige zu tun.“
        […] Im übrigen glaube ich nicht, dass es einfach und leicht ist Christ zu sein.

        Unsere Gastgeberin hat „leicht**er**“ geschrieben.

        Ganz einfach zur Illustration: Ich bin auch schlank**er** als Ottfried Fischer. Macht mich das schlank? Nö.

        (That being said, höre ich dazwischen ein gewisses komisches Gefühl à la „und ich *will* auch gar nicht, daß den Leuten das Christentum so leicht als möglich gemacht wird“ heraus?)

        Und da Du nun ja präzisiert hast, daß Du tatsächlich lieber hättest, daß die Christen in der Minderheit, würde mich – ganz ungelogen – einmal tatsächlich die Begründung dafür interessieren.

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    3. Aus Spaß an der Freude hier – ausdrücklich nicht als eine Einstellung, die der Katholik teilen *muß*, wohl aber als eine, die der Katholik als legitim und erlaubt bei seinen Mitmenschen respektieren muß – gibt’s natürlich den Klassiker:

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      1. Nur damit sich keine Missverständnisse aufhäufen: Von mir aus kann jeder bis zum Erbrechen über die gute alte Zeit sinnieren und sich die Staffeln vom königlich bayrischem Amtsgericht reinziehen. Als Kind fand ich die auch immer sehr heimelig. Wer das heute noch kann hat meinen Respekt.

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      2. Ich hab das ganz ehrlich als Kompliment verstanden.

        In diesem Sinne:

        (Das Lied hat nix damit zu tun, obwohl es cool ist, aber ich mein den Spruch davor.)

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  8. „daß Du tatsächlich lieber hättest, daß die Christen in der Minderheit, würde mich – ganz ungelogen – einmal tatsächlich die Begründung dafür interessieren.

    Ich hätte es lieber, wenn alle Menschen Katholiken(!) wären. Wenn Jesus von der kleinen Herde spricht, sagt das doch auch etwas über die Mehrheitsverhältnisse der Katholiken in der Welt aus, oder etwa nicht? Seine Herde wird klein sein, bis zum Ende der Tage. So ziemlich alle Spaltungen in der Kirche die es im Laufe der Geschichte gab waren in den Augen der Mächtigen u.a. auch zum Wohle des Volkes oder weil sie die Wahrheit „besser“ erkannten als der Papst in Rom. Das Reich von dem Christus spricht, fordert die Welt heraus, denn „die Welt wird euch hassen.“ Es gilt also die Standhaftigkeit im Glauben und nicht der „Traum“ von einer Volkskirche, wo Mehrheiten der Christen leichter ihr Leben gestalten können. (Das hätte ich natürlich lieber, wobei ich wie gesagt nicht von Christen allgemein sprechen würde, sondern von Katholiken) Der wahre katholische Glaube wird immer angegriffen werden so lange diese Welt besteht. Der Katholik wird immer in der Minderheit sein und wenn es darauf ankommt sehr oft alleine. Der Schüler steht nicht über den Meister. Jesus ist den Weg alleine gegangen im Garten Gethsemane, vor dem Hohenpriester, vor Pilatus, bei seinem Kreuzweg und seiner Ermordung auf der Schädelhöhe. Uns Katholiken wird das am Ende unseres Lebens nicht erspart bleiben. Ich hoffe,dass ich meinen ungenügenden Worten etwas mehr Klarheit zugefügt habe. Danke für eure Geduld.

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    1. Später vielleicht mehr. Einstweilen so viel:

      Du scheinst mir recht viel vom „Das wird so sein“ etc. zu sprechen. Unabhängig davon, ob das stimmt: es folgt nun einmal *nicht* daraus, daß es auch so sein *soll*. Die Antwort auf das „warum *soll* das so sein“ – bzw. wenn Du unter Deinen Kommentar „und das soll auch so sein, weil“ gesetzt hättest, die Fortsetzung, hätte mich interessiert.

      That said, ich verstehe grad nicht ganz: Du willst, daß alle Menschen Katholiken sind (wie Du jetzt sagst), aber nicht die Mehrheit Christen (damit inbesondere auch nicht die Mehrheit Katholiken; wie Du oben sagtest) – wie geht das zusammen? Heißt das, 100% ist auch wieder gut und sogar hervorragend, aber ich mag es überhaupt nicht, wenn wir mit 75 % in der Mehrheit sind (etwa: weil wir dann keine kleine Herde sind)?

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  9. Da Sie auf meine Kommentare immer noch reagieren, obwohl ich ja offensichtlich in ein Wespennest gestoßen bin: Das „Christen/Katholiken-Ding“ ist wesentlicher Bestandteil meines Glaubens. Sie überschreiben ihren Blog ja mit „Katholisches und was mir so einfällt“. Ganz sicher würde ich hier nicht kommentieren wenn sie anstatt „katholisch“ den Begriff „christlich“ gewählt hätten. Christlich kann jeder, bei katholisch sieht das schon etwas anders aus. Im Grunde genommen ist es ihre Schuld, dass ich den Kommentarbereich nutze (nicht böse werden). Im übrigen steht es Ihnen doch frei, meine Kommentare zu veröffentlichen oder es zu lassen.
    Ich gebe ihnen Recht, dass ich es lieber hätte, wenn alle/die meisten katholisch wären. Wenn allerdings alle oder die meisten katholisch wären, im Sinne von, dass viele berufen aber nur wenige auserwählt sind, stellt sich diese Frage in Bezug auf eine Volkskirche pro oder contra für mich jedenfalls nicht mehr. Sie überschreiben ihren Artikel mit dem Hinweis: „Eine kleinere Kirche ist nicht immer eine bessere Kirche, auch wenn insbesondere manche Befürworter der „Benedikt-Option“ das zu meinen scheinen.“ Diese Seitenhieb auf die Befürworter der Benedikt-Option war auch ein Grund hier zu kommentieren. Wenn man den Worten des Stifters seiner Kirche glauben schenken will, dann ist die wahre Kirche immer die „kleine Herde“ und somit auch die bessere Kirche. Ob es in irgendeiner Zeit der 2000 jährigen Geschichte der Kirche leichter war als Katholik zu leben, im Sinne von, sein Kreuz auf sich zu nehmen und dem Herrn nachzufolgen, bezweifle ich. Das war und wird immer schwer sein. In Zeiten der Verfolgung auch der latenten, wird es ungleich schwieriger.
    Wenn es stimmt, dass es in einer „Volkskirche normal ist, jedes Jahr vor Ostern zur Beichte zu gehen“, dann brauche ich dieser VK nicht nachzutrauern. In diesem Volk kann ich das praktizieren. Und ich tue das sogar.

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    1. Wieso sollten wir die Diskussion abbrechen? Ich will wissen, worauf Sie hinauswollen.

      Ersetzen Sie, wenn Sie wollen, jedes „Christ“ in meinem Artikel durch Katholik, so genau hab ich nicht auf die Wortwahl geachtet, meine Aussage läuft auf dasselbe hinaus.

      „Ich gebe ihnen Recht, dass ich es lieber hätte, wenn alle/die meisten katholisch wären. Wenn allerdings alle oder die meisten katholisch wären, im Sinne von, dass viele berufen aber nur wenige auserwählt sind, stellt sich diese Frage in Bezug auf eine Volkskirche pro oder contra für mich jedenfalls nicht mehr.“ Was soll der zweite Satz heißen?

      „In Zeiten der Verfolgung auch der latenten, wird es ungleich schwieriger.“ Genau das sage ich hier.

      „Wenn es stimmt, dass es in einer “Volkskirche normal ist, jedes Jahr vor Ostern zur Beichte zu gehen”, dann brauche ich dieser VK nicht nachzutrauern. In diesem Volk kann ich das praktizieren. Und ich tue das sogar.“ Aber es ist nicht normal und viele andere tun es nicht. Darum geht es.

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      1. Na, dann hab ich ja wohl Glück gehabt. Auf einen meiner Kommentare schreiben Sie: „…und hat mit meinem Artikel gleich mal so was von überhaupt gar nichts zu tun.“

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