Eins vorneweg: Der Artikel ist nicht böse gemeint. „Rechte“ Kreise muss man kritisieren, um sie zu verbessern; linke Kreise muss man kritisieren, um sie zu besiegen.
Wie auch immer: Ich bin ja seit einiger Zeit politisch moderat „rechter“ geworden, und da bekommt man dann (z. B. auf Twitter) immer wieder gewisse Ecken dieses Spektrums mit, für die man dann doch nicht so viel übrig hat. Manche sind mehr in Internetnischen verbreitet, manche zeigen sich mehr „draußen“, z. B. bei Äußerungen des örtlichen AfD-Kreisverbands. „Rechtssein“ (oder was so genannt wird) ist eben doch momentan mehr eine Protestbewegung mit vagen gegenseitigen Ähnlichkeiten als eine Gemeinschaft mit denselben Grunddogmen.
Man könnte die Gemeinsamkeiten, auf die man sich einigen kann, vielleicht so zusammenfassen:
- Recht und Ordnung sind gut und Verbrecher verdienen Strafe (nicht nur zur Besserung, sondern erst einmal zur Sühne)
- Man soll das Eigene lieben, und da sind besonders Familie und Heimat wichtig; man ist zuerst den Nächsten verpflichtet, nicht den Fernsten
- Aufbauen ist besser als zerstören, Revolutionen meistens kontraproduktiv
- Es gibt natürliche Ungleichheit (z. B. zwischen den Geschlechtern), und die muss nicht schlecht sein; zwanghafte Gleichmacherei ist nicht gut
- Die westliche Zivilisation hat einiges Erhaltenswertes zu bieten
- Der Erhalt von verschiedenen Völkern ist gut, ihre demographische Verdrängung nicht
Aber dann gibt es auch vieles, wo man sich nicht so ganz einig ist. Und schwierig sind z. B. folgende Leute:
- Die dem Liberalismus Verfallenenen, darunter Ex-FDPler und mehr oder weniger anarchistische Libertäre: Für sie ist der Staat der Ursprung allen Übels; sie erkennen nicht, dass, auch wenn der Staat verschwunden wäre, falsche Ideologien noch die Menschen im Griff hätten. Sie wollen vor allem in Ruhe gelassen werden, und rümpfen eher die Nase darüber, dass man an Volk oder Familie gebunden sein soll, die man sich nicht ausgesucht hat. Wenn sie das Sagen hätten, würde sich der einzelne doch recht verloren vorkommen. Und die Leute würden auch nicht aufhören, Überzeugungen zu haben, und andere Menschen davon überzeugen zu wollen – so ganz in Ruhe lassen würde keiner den anderen, es würde einfach nicht funktionieren, würde nicht stabil bleiben, sondern die Gesellschaft würde bald in Extreme kippen, die auch nicht liberal bleiben würden. Meistens leiden diese Leute auch an einem der Grundfehler des Liberalismus: Sie verstehen nicht, dass Böses auch dann böse bleibt, wenn jemand zustimmt, es sich antun zu lassen, und dass auch Dumme, Beeinflussbare und Schwache vor bösen Einflüssen geschützt werden sollten und es nicht verdienen, in der Welt unterzugehen.
- Die zynischen Realpolitiker: Man hört sie so etwas sagen wie „in der Politik geht es eben hart zu“ oder „in der Außenpolitik gibt es keine Freundschaft, höchstens gemeinsame Interessen“. Das ist völliger Irrsinn. In der Politik mag hart gekämpft werden, aber auch in diesem Kampf muss man fair und ehrenhaft bleiben; und natürlich kann es auch Freundschaft, Nachbarschaft und ehrenhalber einzuhaltende Bündnisse zwischen Völkern geben. Die Moral hört nicht plötzlich auf zu gelten, nur weil wir von kleineren Menschengruppen hin zu größeren Menschengruppen gehen. Manchmal sieht man solche Pragmatiker auch bzgl. der Migrationswelle aus Vorderasien und Afrika vermitteln „wir müssen eben egoistisch sein“. Aber das ist Blödsinn. Wir sind absolut moralisch im Recht, wenn wir sehr wenige Einwanderer aus Nigeria oder Marokko hereinlassen wollen oder illegal Eingewanderte wieder abschieben wollen, und tun denen damit auch kein Unrecht (so wie die Japaner uns kein Unrecht tun würden, wenn sie uns nicht hereinlassen wollten). Es ist sogar Feigheit, Unklugheit und Ungerechtigkeit, unkontrolliert alle Migranten hereinzulassen, denn damit sorgen unsere Regierungen für Chaos und mehr Kriminalität und kulturelle Verdrängung der Einheimischen. Gerade unsere Seite muss moralisch sein. Der Zweck heiligt nie die Mittel und wir haben keinem einzigen Menschen prinzipiell feind zu sein.
Freilich sind auch eigene Interessen nicht einfach „böse“ oder irgendwie zwielichtig. Jeder darf seine Interessen haben und vertreten, sogar Deutschland gegenüber anderen Ländern.
Diese Pragmatiker meinen oft auch, irgendwie hätten die Linksgrünen ja auch gute Ideen und Motive, aber sie würden es eben übertreiben, und man könne nicht immer so idealistisch sein. Dabei ist das Problem an den Linksgrünen gerade, dass sie sehr schlechte Ideen und oft auch niedere Motive haben (manche sind natürlich nur fehlgeleitet). Es ist z. B. eine sehr schlechte Idee, zwangsweise Gemeineigentum einzuführen und den Staat über alles entscheiden zu lassen, wie es die Kommunisten woll(t)en, denn eine gewisse Freiheit und das Streben nach Unabhängigkeit für die eigene Familie sind gut und vom Naturrecht geboten und nötig für das Glück der Menschen. Die Linken pflegen sehr oft auch einen extremen Hass auf das Eigene und das Gewöhnliche, Verachtung für die Leute um sie herum, und wollen sich bei exotisch scheinenden Außenstehenden anbiedern. Sie erklären es zum Recht, allen sexuellen Wünschen nachzugeben; sie sind für Entgrenzung, Abschaffung von klaren Regeln, und bereiten damit Missbrauch und Manipulation den Weg. Viele sog. „Umweltschützer“ unter ihnen sind nicht naturliebend, sondern eher menschenfeindlich; sie sehen den Menschen nicht als Teil der Natur und ihren Gärtner, der sie auch nutzen und verschönern darf, sondern als bösen Parasiten, der besser verschwinden sollte. Das ist alles böse und falsch, nicht übertrieben idealistisch. - Die Russlandfreunde und die Russlandhasser: Russland ist weder das basierte heimelige idealrechte Land (siehe: astronomisch hohe Abtreibungsraten, Alkoholismus, AIDS, kaum Kirchenbesuch, „Dedowschtschina“) noch der endzeitliche Feind, der zu vernichten wäre. Es ist ein heruntergekommenes, korruptes Großreich, das sich noch nicht vom Stalinismus erholt hat, und das von einem Mann regiert wird, der seit den 90ern diesem Land ein wenig aufgeholfen hat, und der wohl einfach dieses Land kräftigen, vergrößern und seine Macht ausbauen will. Man muss irgendwie neben diesem Land zurechtkommen und dabei das Beste für sich und verbündete Länder herausschlagen, und sich seine Aggressionen auch nicht einfach gefallen lassen. Vor allem sollte man sich in seiner Reaktion ihm gegenüber nicht einfach von „das Gegenteil von dem, was die Linken sagen, wird schon stimmen“ leiten lassen – das mag für die erste Orientierung eine hilfreiche Faustregel sein, aber man sollte sich nicht immer auf sie verlassen.
- Die Islamversteher: Sie scheinen sich eingeschüchtert zu fühlen von manchen proletenhaften Migrationshintergründlern, die nach Deutschland kommen und deklarieren, dass sie uns ersetzen werden, und meinen irgendwie, der Islam wäre wenigstens eine Religion der Stärke, radikal und kompromisslos, und weniger degeneriert als der Westen. Dabei übersehen sie, dass der Islam eigentlich immer eine Religion der weltlichen Kompromisse war, ganz sicher nicht radikal (an die Wurzel gehend), sondern höchstens mal fanatisch. Und er hat seine eigene Form der Degeneration, für die klassisch der Harem steht: Unzucht wird für Männer weitgehend ermöglicht, aber die Konflikte zwischen Männern dadurch begrenzt, dass die Frauen eben jeweils weggesperrt werden. Von Herzensreinheit, Mäßigung, Treue und selbstloser Liebe hat der Islam wenig Ahnung – ganz abgesehen davon, dass so einige in Deutschland lebende Muslime auch genug von der westlichen Art der Degeneration übernehmen, wenn auch ohne dabei die Verachtung gegenüber dem Westen abzulegen.
- Die 80er-Jahre-Konservativen: Sie erinnern sich wehmütig daran, dass es in ihrer Jugendzeit noch nicht verboten war „Ind*aner“ zu sagen, und nicht überall zwanghaft gegendert wurde. Sie sind davon überzeugt, dass jetzt einfach alles übertrieben wird, aber haben nur sehr vage oder gar keine Vorstellungen davon, wo die Wurzel des Problems liegt. Ihnen ist irgendwie unwohl zumute bei Drag Queens und Geschlechtsumwandlungen bei Minderjährigen, aber sie können sich kaum vorstellen, dass es ein Problem bei zweifach Geschiedenen geben könnte, die ihre Kinder jede Woche zu einem anderen Teil der Familie schicken. Es gibt bei ihnen einige Überlappungen mit den zynischen Realpolitikern.
- Die übertrieben Provozierenden: Sie scheinen sich zu denken, „hey, wenn die Linken Adolf Hitler so hassen, dann kann der wohl nicht so schlecht gewesen sein, auf jeden Fall kann man sich doch mal ‚unironisch rechtsextrem‘ nennen, um ein paar Libs zu ärgern“. Abgesehen davon, dass es nervig ist, ist es böse. Dass wir es Tag für Tag in der Schule vorgekaut bekommen haben, ändert nun mal nichts daran, dass der Nationalsozialismus einfach böse war; Wiederholung macht Lügen nicht wahrer und die Wahrheit nicht falscher, und Massenmord von Unschuldigen bleibt eben böse. Im übrigen war er aber auch eine kurzlebige Erscheinung der Moderne, und manchmal eine recht peinliche. Wir können auf viel ältere Prinzipien zurückgreifen – und wir sind auch nicht extrem, sondern im Vergleich mit unseren Vorfahren der letzten paar tausend Jahre schlicht und einfach normal. Wir können Stärke bewundern, ohne Schwache zu verachten, Hierarchien haben, ohne die unteren Stufen der Hierarchie für wertlos zu erklären; wir können tapfer und besonnen sein, ohne an „Der Zweck heiligt die Mittel“ zu glauben, und das mit dem Massenmord bleiben lassen. Und wir können darauf vertrauen, dass Gott alles gut machen wird, besonders, wenn man eben nicht zu allen Mitteln greift, und dass Er die Völker erst mal verfluchen wird, die das tun. Im übrigen wäre es auch ganz wünschenswert, dass es unter Europas Brudervölkern Völkerfreundschaft statt Krieg um Lebensraum gibt, und der normale – im Sinn von: der Norm entsprechend – Zustand von Menschen ist nun mal der des Friedens, nicht des Krieges; die gegenteilige Ansicht ein typischer Fehler der Darwinisten. Wir sind nicht für Chaos geschaffen, sondern für Ordnung.
- Die Kulturrelativisten: Sie sind der Meinung, dass der Islam hier nun mal nichts zu suchen hat, weil, äh, er nicht schon länger hier ist, und genauso wenig das Christentum etwas in China. Das kann so weit gehen, dass sie es als gerechtfertigt ansehen, dass die chinesische Regierung „subversive“ Christen ins Arbeitslager steckt. Damit gräbt man aber jeder ernsthaften Weltanschauung das Wasser ab. Denn wieso sollte man überhaupt Christ oder Moslem oder Taoist oder Kommunist sein, wenn nicht, weil diese Weltanschauung einer universellen Wahrheit entspricht? Hier kann man auch nicht argumentieren, dass die unterschiedlichen Weltanschauungen eben zu unterschiedlichen Völkern passen würden. Wie könnte das Christentum zu irgendeinem Volk „passen“, wenn es den dreifaltigen Gott nicht gibt und die Menschwerdung nicht wahr ist? Gott ändert Seine Natur nun mal nicht an der Grenze zwischen Griechenland und der Türkei. Irgendwo muss man auch schauen, was die universelle Wahrheit ist; „ich lass dich in Ruhe und du lässt mich in Ruhe“ kann höchstens ein Kompromiss bei einem Waffenstillstand sein, keine ernsthafte Weltanschauung. Wenn es Gott gibt, kann er zwar Neigungen, Fähigkeiten und Temperamente unterschiedlich unter den Menschen verteilt haben, aber doch nicht so, dass nur manche Menschen fähig wären, die Wahrheit zu erkennen oder bestimmte Wahrheiten nur für sie gelten würden.
- Die darwinistischen Frauenhasser: Sie haben völlig zu Recht genug vom Feminismus, setzen ihm aber leider etwas ähnlich Verkehrtes entgegen. Es ist eine Tatsache, dass die Frauen oft gegen die Männer aufgehetzt worden sind, aber dem kann man wohl kaum damit abhelfen, auch noch die Männer gegen die Frauen aufzuhetzen.
Zu dem, was sie kritisieren, gehört es z. B., dass Scheidungen zu 70% von Frauen initiiert wären (was nicht ganz stimmt), Frauen also leicht ihre Männer wegwerfen würden, oder dass 80% der Frauen versuchen würden, die „ranghöchsten“ 20% der Männer zu bekommen (was aus Statistiken dazu abgeleitet wird, wie Frauen und Männer sich gegenseitig auf Datingapps bewerten oder zurückschreiben), oder dass Frauen die Annäherungsversuche von Männern zur furchtbaren Belästigung deklarieren, wenn sie denjenigen Mann nicht attraktiv finden, und dieselbe Annäherung von einem attraktiven Mann ersehnen – was alles dazu führen würde, dass die durchschnittlichen oder etwas unterdurchschnittlichen Männer quasi so behandelt werden, als würden sie keine Beachtung oder Liebe verdienen. Aber dazu kann man natürlich sagen: Tinder- oder OkCupid-Daten sind nicht gerade eine sinnvolle Quelle, denn sie spiegeln wider, wie sich in einer verdorbenen Kultur Menschen verhalten, die auf schnellen Sex aus sind und nicht auf eine Beziehung. Da kann es natürlich sein, dass die meisten Frauen versuchen, den zu bekommen, der am besten aussieht und am selbstbewusstesten wirkt, auch wenn der noch ein paar andere Weiber nebenher hat. Aber schauen wir doch mal, wie unsere Urgroßeltern gelebt haben. Da waren auch die etwas unattraktiven oder armen Männer nicht alle zum Junggesellendasein verurteilt, und die Frauen waren eher treuer gegenüber ihren Ehegatten als die Männer (das sind sie eigentlich immer noch, Männer sind statistisch gesehen auch offener für offene Beziehungen). Man könnte sich auch als Frau über die Männer aufregen, über Pornokonsum oder Prostitution oder (wirkliche) sexuelle Belästigung, denn keiner wird bestreiten, dass hier die Männer schlimmer sind. Sowohl Männer als auch Frauen haben sowohl biologische Instinkte als auch die Fähigkeit, zu lieben und zu denken – ja, haben sie – und beide verwenden letztere zu selten und unsere Kultur macht sie immer weniger geneigt, sie zu verwenden. Natürlich brauchen wir ein Patriarchat zurück und die Männer sollten wieder die Führungsrolle übernehmen, aber nicht, weil Frauen einfach unverständliche amoralische Wesen wären. - Die Vulgäratheisten: Sie wollen eine Kultur erhalten, die erst der Wunsch, Gott zu ehren und Ihm Ehre zu machen, und das Staunen über Seine Herrlichkeit, aufgebaut hat, und wissen kaum etwas von dieser Kultur, erst recht verstehen sie nichts.
- Die Neuheiden und Esoteriker: Sie verbreiten Memes und tragen T-Shirts mit Sprüchen wie „Dein Gott wurde ans Kreuz genagelt, mein Gott hat einen Hammer“. (Wobei sie nicht mal merken, dass der Herr Jesus in seiner Zimmermannswerkstatt wohl nicht nur Hämmer, sondern auch noch Feilen, Sägen und was weiß ich was hatte.) Sie scheinen selber gar nicht zu wissen, was sie eigentlich glauben, ob an die Existenz von wirklichen übermenschlichen, aber menschenähnlichen Wesen namens Thor und Odin, an die übernatürlichen Kräfte der Ahnen, an die Existenz von göttlichen Naturkräften, die man mit Götternamen benennen kann, oder ob sie einfach nur Atheisten sind, die irgendwie die alten Mythen mögen (meistens wohl eher letzteres). Dabei haben sie ihre Vorstellung vom germanischen Heidentum natürlich erst aus christlichen frühmittelalterlichen Quellen, denn andere gibt es ja kaum, oder schlimmer noch (denn seien wir mal ehrlich, wie viele lesen schon die Edda?), aus Wikingerfilmen. Vor allem aber fragen sie sich nicht: Wieso glaube ich an dies oder jenes? Was überzeugt mich davon? Bin ich mir sicher, dass das der Wirklichkeit entspricht? Sie übernehmen einfach irgendetwas, weil es ihnen als irgendwie authentisch für ihr Volk erscheint. Dabei kommen sie sich schlau vor, wenn sie Stärke vergöttern, und merken nicht, wie armselig Menschen eigentlich sind.
Wir brauchen (wenn man es banal herunterbricht) eher die Ästhetik von heiligen Königen, Pfadfindergruppen und Bauernfamilien als von Brutalismus und Stechschritt oder 80er-CDU-und-FDP oder Odin-Gelarpe. Wir brauchen keine Extreme, keinen Zynismus und keinen Pragmatismus. Wir brauchen Recht, Gerechtigkeit, Vernunft, Klugheit, Ehre, Treue, Freiheit, Vaterlandsliebe, Mut und Frömmigkeit. Und vor allem brauchen wir Jesus Christus, denn ohne Ihn geht am Ende sowieso alles den Bach hinunter.

Franz von Defregger, Heimkehrender Tiroler Landsturm.
Ein scharfsinniger und überlegter Artikel. Vielen Dank an den Autor.
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Ein Punkt, den ich ergänzen würde, ist die fehlende Achtung vor politischen Gegnern an der Stelle, wo sie die verdient hätten. In Lützerath beweisen überwiegend junge Deutsche Tapferkeit und Eifer im Eintreten für ihre Ideale. Es mögen überwiegend nicht meine Ideale sein, doch die Entschlossenheit, von der Lützerath zeugt, ist im rechten Lager noch zu selten anzutreffen. Folglich sollte man sich mit dem Spott über den „Zwergenaufstand“ zurückhalten. Oder wie The Golden One sagt: „Show Physique!“
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Große Achtung hab ich vor denen tatsächlich nicht. Sie wissen, dass sie bejubelt werden, dass jeder wenigstens „Verständnis für das Anliegen“ haben will. Sie spielen sich auf, so ist es.
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@bkawecki Wenn rechte Jugendliche sich nur annähernd so verhalten würden, würde man es tagelang durch die Medien tragen, von Aushöhlung der Demokratie sprechen und wohl in weiteren Schritten sie verbieten und den Verfassungsschutz einschalten. Dann wäre wohl Ende.
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„In Lützerath beweisen überwiegend junge Deutsche Tapferkeit und Eifer im Eintreten für ihre Ideale.“
Gasflaschen in Beton zu giessen, mit Molotowcocktails auf Polizisten werfen, Reifen in Brand stecken und die eigenen Kinder in dieses Schlammloch zu schleppen, hat nichts mit dem Eintreten für die eigenen Ideale zu tun. Es sei denn man ist ein anarchistischer Verbrecher. Die findet man überwiegend im „linken Lager“!
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Ein sehr kluger Artikel.
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Sehr feiner Artikel. Ein paar Anmerkungen…:
1. Meine Beobachtung ist ja, daß sich in rechten Kreisen nichtkirchlicher Art aufzuhalten ebenso wenig Spaß macht wie sich in linken Kreisen kirchlicher Art aufzuhalten. Die Kombi andersrum geht in der Hinsicht, also die säkularen Linken (solange sie einen tolerieren) und natürlich die gläubigen Katholiken aller Spielarten. (Wobei ich unter säkularen Linken Leute ab einem gewissem Alter verstehe, da gibt es dann auch keinen Cancel-culture-Mob. Wobei selbst jüngere das Canceln wohl hauptsächlich „nur“ im „Kampf gegen Rechts“ verwenden; die Diskussion ist freier, solange man unter sich ist.)
Das ist natürlich erstmal kein Argument, aber interessant wäre ja schon, warum das so ist. Oder ob ich einfach eine komische Wahrnehmung habe, kann auch sein, glaube ich aber nicht.
2. Zur Vorbemerkung: Rechte Kreise muß man verbessern… ja. Alle muß man verbessern. Linke Kreise muß man besiegen… nun ja, die linke Politik muß man (im wesentlichen) besiegen. Trotzdem, die Vorstellung, die rechten Kreise (nichtkirchlicher Art) würden gewissermaßen die politische Macht übernehmen und, klar, man müsse sie erst noch ein wenig verbessern, auch damit das besser klappt, aber trotzdem bleiben sie im wesentlichen dieselben… da habe ich allerdings auch mein Problem damit. Wobei Du das, also damit, daß sie dabei im wesentlichen dieselben bleiben, ja wohl auch nicht so gemeint hast.
3. Zu den Gemeinsamkeiten, auf die man sich einigen kann: ja… aber Punkt 6 nur mit dem Vorsatz „es ist eine dem freien Diskurs unterliegende Meinung, zu sagen daß“. Inhaltlich muß diese (wenn, wie ich annehme, damit der ethnisch-genetische Bestand der Völker gemeint ist) der Katholik aber soweit ich weiß nicht teilen, und ich teile sie selber auch nicht. Was soll daran verkehrt sein, wenn das Mädel, das (ich glaube nicht, daß sie bei der Gelegenheit, die ich im Kopf habe, dabei war, aber sie hätte es sein können) auf dem Oktoberfest wie alle Bayern „Fürstenfeld“ mitsingt und die übrigens Bedienung in dem mexikanischen (!) (kulturelle Aneignung auch noch^^) Restaurant ihrer Eltern ist, samt denselben aus dem Irak stammt? (Sie ist chaldäische Katholikin; *das* ist der entscheidende Punkt.) Was wäre so schlimm, wenn in Bayern in Zukunft ein Volk leben würde, das, vor allem, katholisch ist, das nebenbei auch die deutsche, bayrische Kultur, Sprache, Traditionen etc. weiterpflegt (wie ich mir römische Traditionen aneignen würde, würde ich nach Rom ziehen), das aber abstammungsmäßig nur noch aus Italienern, Kroaten und vielleicht dem einen oder anderen Ugander, Tschechen und wie gesagt auch Araber, und dann einer Mischung davon bestünde?
Wie gesagt, ich plane wirklich, damit niemanden zu canceln und verwende „Rassismus“ im Sinne des Schimpfworts erst dann, wenn einer nicht einmal die von der allgemeinen Mitmenschlichkeit gebotenen *Ausnahmen* zulassen will; aber mir selber ist die ethnische Abstammung und die Hautfarbe halt wirklich völlig egal. Manchmal wundert mich das geradezu. (Daß mich Leute für manche meiner Meinungen wahrscheinlich trotzdem Rassisten so nennen würden, steht auf einem anderen Blatt.)
4. Da ich mich selber wie gesagt aus persönlicher Vergnügungssucht von säkular-rechten Kreisen fernhalte (es sei an dieser Stelle zugegeben: so eine wirklich säkulare Veranstaltung ist der Marsch für das Leben ja nun nicht gerade^^), kann ich ja von der Weite versuchen, sie (und die von Dir genannten 80er-Jahre-Nostalgiker noch einmal besonders) ein bißchen zu entschuldigen. Zweifellos wenden sie sich gegen vieles zu Recht, halten anderes hoch, das zu Recht jemand vertreten sollte (sagen wir: nationale Interessen, oder das Ziel eines vernünftigen starken Militärs, etc.), sind dabei aber permanent erfolglos, werden verfolgt, ihnen wird das Leben schwer gemacht und vielleicht trifft sie auch der Coronalockdown härter als andere. Wer will es ihnen, auf menschlicher Ebene, verdenken, daß sie dann verbittern, ähnlich (aber nicht ähnlich im Ausmaß, sondern weit mehr) wie so manche Diözesantradigemeinde, die von ihrem Bischof die ganze Zeit ausgegrenzt wird? Und dann ja auch allen möglichen Unfug verzählen, wie Du ihn ja so schön aufgelistet hast?
Nicht zurechnungsfähig. Und wie wohl ein bestimmter, allerdings (leider) nicht prägender, Teil der rechten Szene sagen würde: satisfaktionsfähig auch nicht.
Das erklärt das freilich vielleicht teilweise, aber die teilweise Entschuldigung macht die Kreise weder angenehmer noch regierungsfähiger.
5. eine kurze Anmerkung zu „und der normale – im Sinn von: der Norm entsprechend – Zustand von Menschen ist nun mal der des Friedens, nicht des Krieges; die gegenteilige Ansicht ein typischer Fehler der Darwinisten“.
Da hast Du sogar noch mehr Recht, als Du hier sagst, es ist nämlich auch der normale Zustand im statistischen, umgangssprachlichen Sinn: Ich sehe hier keinen Grund, Haffner nicht zuzustimmen, wenn er schreibt (Anm.z.H. IV): „Sowohl Völker wie Klassen, um nur von diesen zu reden, haben weit mehr geschichtliche Zeit im Frieden als im Kriege miteinander verbracht, und die Mittel, mit denen sie das geschafft haben, sind nicht weniger interessant und historisch erforschenswert wie die Ursachen, die sie immer wieder einmal kriegerisch haben zusammenstoßen lassen. Eines dieser Mittel ist der Staat (…).“
Zum Schluß nochmal: vielen Dank für den Artikel!
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Zu deinem Punkt 3:
Die einfachste Entgegnung ist da natürlich: So funktioniert das in der Praxis aber nicht. Ethnie und Kultur sind da nicht so getrennt.
Nehmen wir mal an, es würden nur noch katholische Migranten nach Deutschland kommen. Ok.
1. Punkt: Die wären nicht alle gute Katholiken und würden auch die Fehler ihrer Länder mitbringen – nominell katholische Italiener haben die Mafia mitgebracht. Und die Kirche in Afrika oder Indien hat hierzulande eindeutig einen besseren Ruf als sie verdient, von der Kirche in Südamerika gar nicht zu reden. Auch da gibt es Modernismus und laxes Praktizieren, auch wenn noch mehr Leute am Sonntag zur Messe erscheinen, und dazu kommen noch Synkretismus, Aberglaube, Befreiungstheologie, Abwandern zu den Evangelikalen usw. usf.
2. Punkt. Aber nehmen wir mal um des Arguments willen an, es würden nur gute Katholiken, anständige Leute kommen. Auch dann würden die nicht ihre nationalen Identitäten aufgeben und es wäre völliger Blödsinn, das zu erwarten. Man hat seine eigenen Bräuche, auch kirchliche, sein Geschichtsbild, das ganz anders ist, wenn die Eltern aus dem Irak geflohen sind anstatt die Urgroßeltern aus Schlesien. Man hat Familientraditionen, unbewusste Prägungen im Alltagsverhalten. Das kann man gar nicht einfach ablegen. Und, dein Integrationswille in allen Ehren, ich glaube nicht, dass du vom Deutschen zum Italiener werden würdest, wenn du nach Italien ziehen würdest. Und je mehr Einwanderer da sind, desto mehr können die auch ihre Kultur pflegen und müssen nicht die deutsche annehmen. Kurz gesagt, du hättest dann halt ein katholisches Land, aber kein Deutschland mehr. In der Familie wie in der Nation treten halt Blutsverwandtschaft, gemeinsame Identität, gemeinsame Bräuche und gemeinsames Leben auch normalerweise gemeinsam auf. Sogar wenn man als Baby in eine andere Kultur adoptiert wurde, will man normalerweise irgendwann irgendwas über seine Abstammung herausfinden.
Man könnte noch mehr sagen; aber so weit erst mal dazu.
– LG, Crescentia.
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zu 1: Von „gute Katholiken“ war so nicht die Rede, da mein Punkt (aber es mag sein, daß das unklar war) nichts mit Sittlichkeit und nur mittelbar mit Religion zu tun hat. Der war vielmehr, daß die vom christlichen Glauben (historisch) geprägten Kulturen Geschwister sind, sicher solche, die sich schon auch gestritten haben, klar, aber eben Geschwister; sie sind einander keine Fremden. Dabei ist sogar zweitrangig, ob die Religion heute noch praktiziert wird (oder zumindest gibt es ein „Nachhängen“ von so zwei oder drei Generationen).
Was den Mafioso betrifft: nun, wenn der bei uns Mafia macht, dann macht er’s wenigstens nicht anderswo (ja, ich simplifiziere, das Expandieren übler Geschäfte ist kein Nullsummenspiel, aber um anzudeuten, worauf ich hinauswill: anderen Ländern ihre Verbrecher abnehmen, ist auch ein gutes Werk).
Zu 2:
>>Auch dann würden die nicht ihre nationalen Identitäten aufgeben und es wäre völliger Blödsinn, das zu erwarten.
Das erwarte ich auch nicht. Ich erwarte, und das dürfte bei Gutwilligen auch mehr oder weniger realistisch sein, daß sie im wesentlichen die eigenen Traditionen, oder deren wichtigere, beibehalten und die deutschen, oder deren wichtigere, mit übernehmen. Erwarte ich, daß der Ire, der zu uns zieht, oder der Italiener, der zu uns zieht, ein gutbürgerliches Wirtshaus aufmacht, wo es Schweinsbraten und Schnitzel gibt? Nein, natürlich nicht. Die machen ein Irish Pub und eine Pizzeria oder Eisdiele auf. Das ist ja gerade das Schöne an sowas. Ein paar deutsche (oder bisher-deutsche) Eigenarten würden sie halt auch annehmen, darauf wollte ich hinaus.
>>Es wäre dann ein katholisches Land, aber kein Deutschland mehr.
Da ich immer der Auffassung bin, jeder darf sich seine Begriffe definieren, wie er sie haben will: okay. Wenn Du mit Deutschland „das Deutschland mit seinem rassischen [*] und ethnischen Charakter, seinen volkstümlichen Eigenheiten etc. genau, oder doch im wesentlichen genau, so, wie es derzeit ist“ (oder am Tag x war) meinst. Okay, dann wäre es kein Deutschland mehr.
Da „Deutschland sein“, so definiert, eine Qualität nur in dem Sinne ist, in dem „Qualität“ „Eigenschaft“ heißt [**Anmerkung zur Klarstellung: damit meine ich nicht nur „keine positive“, sondern auch „keine negative“]: Na und?
– Und so groß ist der Unterschied zwischen der Differenz Bayer-Schlesier und der Differenz Bayer-Italiener wirklich nicht, wenn der Italiener erstmal die Sprache gelernt hat. Oder kleiner, wenn der Bayer aus katholischer, der Schlesier aus lutherischer Familie stammt (wieder: unabhängig davon, ob die Religion praktiziert wird).
[* für mich ein normales Wort; nur für Mitlesende]
[** zur Klarstellung: damit meine ich nicht nur „keine positive“, sondern auch „keine negative“]
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Oha. Ganz ehrlich, du schockst mich gerade ein bisschen.
1. Nein, es ist keine gute Tat, anderen ihre Verbrecher abzunehmen – d. h. es wäre es höchstens, wenn man besser mit ihnen fertig würde und seine eigenen Leute dabei nicht gefährden würde, was bei uns nicht der Fall ist, wir werden mit Verbrechern eher schlechter fertig. Unsere lieben Regierenden schwören einen Eid, zum Wohl des deutschen Volkes zu handeln, und den haben sie zu erfüllen. Sie haben kein Recht, italienische Kriminalität nach Deutschland zu verschieben, selbst wenn es um eine reine Verschiebung, ein Nullsummenspiel, ginge. In der Praxis ist es natürlich, wie du schon andeutest, meistens eine Steigerung, weil es ein neues Betätigungsfeld für die Kriminellen bietet.
Heute übrigens wieder tödlicher Messerangriff im Zug.
2. Selbst christliche Nationen sind manchmal eher entfremdete Geschwister. Krasses Beispiel: In Äthiopien praktizieren auch Christen die Genitalverstümmelung bei Mädchen (auch wenn das m. W. zurückgeht), und die Sklaverei haben da auch erst die faschistischen italienischen Eroberer in den 1930ern abgeschafft (kein Witz). Wie gesagt, krasses Beispiel, die waren lange von der übrigen Christenheit ziemlich abgeschnitten und noch dazu monophysitische Häretiker. Aber du siehst, worauf ich hinauswill.
3. Zum eigentlichen Punkt: Sagen wir mal so: Wenn deine Eltern 20 Cousins, Cousinen, Großcousins und Großcousinen adoptieren würden, würdest du dich nicht ein wenig – verdrängt fühlen? Würdest du nicht ein bisschen drunter leiden, wenn eure Familientraditionen sich komplett verändern? Natürlich soll Deutschland deutsch bleiben. Das kann man nicht taggenau einfrieren, aber es sollte sich halt mit mehr oder weniger denselben Leuten und deren von ihnen geprägten Nachkommen auf der Grundlage seiner eigenen Geschichte weiterentwickeln können. Und natürlich – je mehr Migranten, desto weniger werden die auch *irgendwas* Deutsches annehmen wollen oder müssen. Denkst du, wenn 80 Millionen Deutsche Norwegen überschwemmen würden, hätten die paar Millionen Norweger da kein Recht, sich ein bisschen frustriert zu fühlen? Du kommst hier gerade ein wenig, hm, vergeistigt-idealistisch rüber, im negativen Sinne. Die Gnade hebt die Natur nicht auf, sondern baut auf ihr auf. Ich meine, ich hänge auch schon ziemlich an meiner Heimat im kleinen, regionalen Sinn; ich weiß nicht, wie es dir da so geht. Aber ich glaube, dass ich da nicht die einzige bin, die halt keine solche Verdrängung will.
– LG, Crescentia.
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Zu 1: geschenkt, das war eh nicht der Punkt, nur eine Andeutung, daß es selbst zu dieser Medaille zwei Seiten gibt, unter anderem auch die, daß man auch beim Ausländer die üble Gesinnung nur mit Begründung anzunehmen hat.
Der tödliche Messerangriff im Zug (bei dem ich übrigens, für meine Emotionen kann ich nix, die schwerverletzten überlebenden Opfer *noch* mehr bedauere als die Toten) gehört hier, so schlimm er ist, konkret deswegen nicht so wirklich her, weil es hier um einen verurteilten Täter geht, der eigentlich hätte in Haft sitzen und danach abgeschoben werden müssen. Ein Generalverdacht gegen Ausländer hätte dagegen zwar vielleicht *auch* geholfen, wäre bei Einhaltung der elementaren Gerechtigkeit aber eben gar nicht *notwendig* gewesen.
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Nun aber zum Hauptpunkt, d. h. zu (3), und davor noch zu (2).
Zu 2: Völlig richtig, daß es solche Unarten gibt (wir haben ja auch welche; unter den Italienern, die vielleicht dem Gottes-Volk-heutzutage-sein von allen physischen Völkern am nächsten kommen und die ich überaus gerne mag, ist eine grauenhafte Gotteslästerung im Gebrauch usw).
Nur ist gerade hier der entscheidende Punkt: Die Italiener haben daraus den Schluß gezogen „da machen wir eine Kolonie daraus und schaffen die Sklaverei dann ab, weil sie objektiv falsch ist; und uns selber und unserer Machtstellung nützt das auch, dazu sagen wir auch nicht nein“. Das ist nachvollziehbar und, ohne jetzt ein sicheres Urteil darüber abzugeben, ob das und die Ausführung davon denn nun legitim gewesen waren, jedenfalls *mehr* bedenkenswert als eine Einstellung, die diese Kulturen wie im Zoo mit ihren Eigenarten, gerade solche Unarten, erhalten wollte, daß also die Äthiopier ihre Mädchen weiter genitalverstümmeln sollten, aber hierher, nach Deutschland bzw. dann Italien, paßt sie nicht usw. Gerade letzteres würde aber den ernstgenommenen Leitsätzen identitärer Politik entsprechen.
Einzelne Unarten habe ich freilich auch wieder nicht gemeint; mit der Kultur war eher sowas gemeint wie, daß in christlichen bzw. historisch vom Christentum geprägten Kulturen auch das Sündigen einen eigenen Flair hat… aber gut.
Zu 3: Ich habe nicht gesagt, sie haben kein Recht, sich frustriert zu fühlen. Ich habe gesagt, sie haben (zwar das Recht, aber) nicht die Pflicht, sich frustriert zu fühlen; während die, die es nicht tun, nicht das Recht tun, die, die es tun, zu canceln.
Und das habe ich auch genau so gemeint.
>>Ich meine, ich hänge auch schon ziemlich an meiner Heimat im kleinen, regionalen Sinn; ich weiß nicht, wie es dir da so geht.
Ich erinnere mich, daß Du irgendwann mal gesagt hast, es wäre ja schon unnatürlich und allenfalls durch außergewöhnliche Lebensumstände eventuell zu entschuldigen (oder so sinngemäß), wenn jemand weiter wegzieht als 100 km oder was das waren. Nun, das kann ich in der Tat nicht nachvollziehen. So national bin ich dann schon, daß ich mich in ganz Deutschland (und Österreich) nicht in der Fremde fühlen würde und keine prinzipiellen Hemmungen hätte, da hinzuziehen. Natürlich mag ich meine Heimatstadt und meine jetzige und auch andere, mit denen ich Erinnerungen verbinde, noch einmal besonders, aber halte es für recht wahrscheinlich, auch andere lieben lernen zu können. Was den Gedanken, von wo wegzugehen, schwer macht, ist, die *Menschen* zu verlassen und nur gelegentlich wiederzusehen, aber das sind die konkreten Persönlichkeiten, nicht ihre ethnischen Volkszugehörigkeiten. Und einige von denen, sowohl unter „kirchlichen Bekannten“ (Tradigemeinden und sonstige rechtgläubige halbwegs junge katholische Kreise in Großstädten sind schwer international) wie unter „anderen“, sind Ausländern und stammen von Ausländern ab; ich habe sie nicht bewußt danach ausgesucht, wie es vielleicht ein Linker (oder ein nach einem Alibi ausschauender Rechter^^) täte, sondern mir war das egal; und ich möchte sie nicht missen, und ich möchte sie nicht als Teil von Deutschland missen.
All dies nur als Schilderung gedacht und völlig unbewertet (abgesehen von der Bewertung: für so wirklich sündhaft halte ich das nicht).
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Unnatürlich habe ich niemals gesagt, ich habe nur mal gesagt, *ich* würde nicht gerne weiter weg von daheim wohnen, also so krass ist das dann doch nicht lol.
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Aber hey, bei dem Punkt mit der Ablehnung dieser identitären „Anderen Völkern ihre Verbrechen“-Politik bin ich absolut auf deiner Seite. Das ist das, was mich an denen schon nervt.
Ich hab auch ausländische Freunde (unter den katholischen Freunden vielleicht sogar die Mehrheit), aber da ging es ja jetzt überhaupt nicht drum, sondern um die Politik im großen Stil. Also welche Massen. Nicht um keine Einwanderung, sondern eher um wenig vs. massenhaft.
Aber ok. Mit „Ich habe gesagt, sie haben (zwar das Recht, aber) nicht die Pflicht, sich frustriert zu fühlen; während die, die es nicht tun, nicht das Recht tun, die, die es tun, zu canceln.“ kann ich gut leben 😀
– LG, Crescentia
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Und ja, Völker sollen sich gegenseitig zum Positiven beeinflussen, und Menschen zum Naturschutzpark zu deklarieren wäre bescheuert. Aber sogar in der Kolonialzeit war das in den meisten afrikanischen Kolonien jedenfalls so, dass es keine *demographische* Verdrängung war.
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Ich lese und freue mich über Deine Typologie der Mosaikrechten, denn sie bringt vielleicht nicht in den Details, aber als Gesamtschau das zur Sprache, was dem Mosaik fehlt. Mir fiele spontan ein, gerichteter Schwung oder schwungvolle Richtung. Auch Hingabe genannt. Ein Zustand der Energie, der sich hinwendet und nicht nur einfach entlädt, sondern die Spannung hält. Richtig, Weltanschauung ist ein Thema – das Thema. Weltanschauung als einendes Band, also aus rein pragmatischen Gründen, wäre zu trivial, im Politischen sicherlich wichtig, darüberhinaus in der tagtäglichen, auch einsamen Entschlossenheit und Opferbereitschaft untererlässlich. Ästhetik ist auch das Thema, ich bin froh, daß Du es prominent zum Abschluß platzierst. Hierbei geht es weniger um Oberflächenerscheinungen, sondern um die Tiefe, die sich an den Oberflächen zeigt, so z.B. im Ernst von Ritualen, die wie Steine verwittern, aber von wenigen aufrechterhalten werden. Es fehlt dieser heutigen Rechten noch an Ästhetik, ihr fehlt überhaupt der Sinn dafür. Was ihr im Großen und Ganzen auch verziehen sei, sind doch alle ihre Mitstreiter in die ästhetischen Setzungen der BRD hineingeboren, die dem Prinzip folgen, Verbindungslinien zum Vorher aufzubrechen und zu kappen, aber keine eigenen gebären. Kindisch trotzig, ohne Eigensinn, Hauptsache in der Absetzbewegung vom vermeintlich Vergangenen. Ästhetik ist ein Hauptgrund, der mich als kleinen Jungen, in die Kirchen trieb und staunen ließ. Ästhetik wird meist abgetan, entweder aus Furcht vor ihrer Macht, Macht zur Form, die bedeutungsvollen Inhalt ausdrückt, oder aus Faulheit. Das braucht noch Reifung, auch leidvolle Reifung, welche sonst, wir sollten uns im Kleinen immer wieder der heiligen, der sakralen, königlichen, ruhmreichen Ästhetik besinnen und sie lebendig machen.
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Ich denke, am Ende ist es wirklich ganz banal: Wenn man auf Christus schaut, findet sich alles; wenn man von ihm weggeht, kommt die Verwirrung und das Chaos. Dazu gehört das alles, die Ästhetik usw. – wie du sagst, die Oberfläche zeigt oft auch, was dahinter ist (wenn auch nicht immer).
– Crescentia.
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