Eins vorneweg: Der Artikel ist nicht böse gemeint. „Rechte“ Kreise muss man kritisieren, um sie zu verbessern; linke Kreise muss man kritisieren, um sie zu besiegen.
Wie auch immer: Ich bin ja seit einiger Zeit politisch moderat „rechter“ geworden, und da bekommt man dann (z. B. auf Twitter) immer wieder gewisse Ecken dieses Spektrums mit, für die man dann doch nicht so viel übrig hat. Manche sind mehr in Internetnischen verbreitet, manche zeigen sich mehr „draußen“, z. B. bei Äußerungen des örtlichen AfD-Kreisverbands. „Rechtssein“ (oder was so genannt wird) ist eben doch momentan mehr eine Protestbewegung mit vagen gegenseitigen Ähnlichkeiten als eine Gemeinschaft mit denselben Grunddogmen.
Man könnte die Gemeinsamkeiten, auf die man sich einigen kann, vielleicht so zusammenfassen:
- Recht und Ordnung sind gut und Verbrecher verdienen Strafe (nicht nur zur Besserung, sondern erst einmal zur Sühne)
- Man soll das Eigene lieben, und da sind besonders Familie und Heimat wichtig; man ist zuerst den Nächsten verpflichtet, nicht den Fernsten
- Aufbauen ist besser als zerstören, Revolutionen meistens kontraproduktiv
- Es gibt natürliche Ungleichheit (z. B. zwischen den Geschlechtern), und die muss nicht schlecht sein; zwanghafte Gleichmacherei ist nicht gut
- Die westliche Zivilisation hat einiges Erhaltenswertes zu bieten
- Der Erhalt von verschiedenen Völkern ist gut, ihre demographische Verdrängung nicht
Aber dann gibt es auch vieles, wo man sich nicht so ganz einig ist. Und schwierig sind z. B. folgende Leute:
- Die dem Liberalismus Verfallenenen, darunter Ex-FDPler und mehr oder weniger anarchistische Libertäre: Für sie ist der Staat der Ursprung allen Übels; sie erkennen nicht, dass, auch wenn der Staat verschwunden wäre, falsche Ideologien noch die Menschen im Griff hätten. Sie wollen vor allem in Ruhe gelassen werden, und rümpfen eher die Nase darüber, dass man an Volk oder Familie gebunden sein soll, die man sich nicht ausgesucht hat. Wenn sie das Sagen hätten, würde sich der einzelne doch recht verloren vorkommen. Und die Leute würden auch nicht aufhören, Überzeugungen zu haben, und andere Menschen davon überzeugen zu wollen – so ganz in Ruhe lassen würde keiner den anderen, es würde einfach nicht funktionieren, würde nicht stabil bleiben, sondern die Gesellschaft würde bald in Extreme kippen, die auch nicht liberal bleiben würden. Meistens leiden diese Leute auch an einem der Grundfehler des Liberalismus: Sie verstehen nicht, dass Böses auch dann böse bleibt, wenn jemand zustimmt, es sich antun zu lassen, und dass auch Dumme, Beeinflussbare und Schwache vor bösen Einflüssen geschützt werden sollten und es nicht verdienen, in der Welt unterzugehen.
- Die zynischen Realpolitiker: Man hört sie so etwas sagen wie „in der Politik geht es eben hart zu“ oder „in der Außenpolitik gibt es keine Freundschaft, höchstens gemeinsame Interessen“. Das ist völliger Irrsinn. In der Politik mag hart gekämpft werden, aber auch in diesem Kampf muss man fair und ehrenhaft bleiben; und natürlich kann es auch Freundschaft, Nachbarschaft und ehrenhalber einzuhaltende Bündnisse zwischen Völkern geben. Die Moral hört nicht plötzlich auf zu gelten, nur weil wir von kleineren Menschengruppen hin zu größeren Menschengruppen gehen. Manchmal sieht man solche Pragmatiker auch bzgl. der Migrationswelle aus Vorderasien und Afrika vermitteln „wir müssen eben egoistisch sein“. Aber das ist Blödsinn. Wir sind absolut moralisch im Recht, wenn wir sehr wenige Einwanderer aus Nigeria oder Marokko hereinlassen wollen oder illegal Eingewanderte wieder abschieben wollen, und tun denen damit auch kein Unrecht (so wie die Japaner uns kein Unrecht tun würden, wenn sie uns nicht hereinlassen wollten). Es ist sogar Feigheit, Unklugheit und Ungerechtigkeit, unkontrolliert alle Migranten hereinzulassen, denn damit sorgen unsere Regierungen für Chaos und mehr Kriminalität und kulturelle Verdrängung der Einheimischen. Gerade unsere Seite muss moralisch sein. Der Zweck heiligt nie die Mittel und wir haben keinem einzigen Menschen prinzipiell feind zu sein.
Freilich sind auch eigene Interessen nicht einfach „böse“ oder irgendwie zwielichtig. Jeder darf seine Interessen haben und vertreten, sogar Deutschland gegenüber anderen Ländern.
Diese Pragmatiker meinen oft auch, irgendwie hätten die Linksgrünen ja auch gute Ideen und Motive, aber sie würden es eben übertreiben, und man könne nicht immer so idealistisch sein. Dabei ist das Problem an den Linksgrünen gerade, dass sie sehr schlechte Ideen und oft auch niedere Motive haben (manche sind natürlich nur fehlgeleitet). Es ist z. B. eine sehr schlechte Idee, zwangsweise Gemeineigentum einzuführen und den Staat über alles entscheiden zu lassen, wie es die Kommunisten woll(t)en, denn eine gewisse Freiheit und das Streben nach Unabhängigkeit für die eigene Familie sind gut und vom Naturrecht geboten und nötig für das Glück der Menschen. Die Linken pflegen sehr oft auch einen extremen Hass auf das Eigene und das Gewöhnliche, Verachtung für die Leute um sie herum, und wollen sich bei exotisch scheinenden Außenstehenden anbiedern. Sie erklären es zum Recht, allen sexuellen Wünschen nachzugeben; sie sind für Entgrenzung, Abschaffung von klaren Regeln, und bereiten damit Missbrauch und Manipulation den Weg. Viele sog. „Umweltschützer“ unter ihnen sind nicht naturliebend, sondern eher menschenfeindlich; sie sehen den Menschen nicht als Teil der Natur und ihren Gärtner, der sie auch nutzen und verschönern darf, sondern als bösen Parasiten, der besser verschwinden sollte. Das ist alles böse und falsch, nicht übertrieben idealistisch. - Die Russlandfreunde und die Russlandhasser: Russland ist weder das basierte heimelige idealrechte Land (siehe: astronomisch hohe Abtreibungsraten, Alkoholismus, AIDS, kaum Kirchenbesuch, „Dedowschtschina“) noch der endzeitliche Feind, der zu vernichten wäre. Es ist ein heruntergekommenes, korruptes Großreich, das sich noch nicht vom Stalinismus erholt hat, und das von einem Mann regiert wird, der seit den 90ern diesem Land ein wenig aufgeholfen hat, und der wohl einfach dieses Land kräftigen, vergrößern und seine Macht ausbauen will. Man muss irgendwie neben diesem Land zurechtkommen und dabei das Beste für sich und verbündete Länder herausschlagen, und sich seine Aggressionen auch nicht einfach gefallen lassen. Vor allem sollte man sich in seiner Reaktion ihm gegenüber nicht einfach von „das Gegenteil von dem, was die Linken sagen, wird schon stimmen“ leiten lassen – das mag für die erste Orientierung eine hilfreiche Faustregel sein, aber man sollte sich nicht immer auf sie verlassen.
- Die Islamversteher: Sie scheinen sich eingeschüchtert zu fühlen von manchen proletenhaften Migrationshintergründlern, die nach Deutschland kommen und deklarieren, dass sie uns ersetzen werden, und meinen irgendwie, der Islam wäre wenigstens eine Religion der Stärke, radikal und kompromisslos, und weniger degeneriert als der Westen. Dabei übersehen sie, dass der Islam eigentlich immer eine Religion der weltlichen Kompromisse war, ganz sicher nicht radikal (an die Wurzel gehend), sondern höchstens mal fanatisch. Und er hat seine eigene Form der Degeneration, für die klassisch der Harem steht: Unzucht wird für Männer weitgehend ermöglicht, aber die Konflikte zwischen Männern dadurch begrenzt, dass die Frauen eben jeweils weggesperrt werden. Von Herzensreinheit, Mäßigung, Treue und selbstloser Liebe hat der Islam wenig Ahnung – ganz abgesehen davon, dass so einige in Deutschland lebende Muslime auch genug von der westlichen Art der Degeneration übernehmen, wenn auch ohne dabei die Verachtung gegenüber dem Westen abzulegen.
- Die 80er-Jahre-Konservativen: Sie erinnern sich wehmütig daran, dass es in ihrer Jugendzeit noch nicht verboten war „Ind*aner“ zu sagen, und nicht überall zwanghaft gegendert wurde. Sie sind davon überzeugt, dass jetzt einfach alles übertrieben wird, aber haben nur sehr vage oder gar keine Vorstellungen davon, wo die Wurzel des Problems liegt. Ihnen ist irgendwie unwohl zumute bei Drag Queens und Geschlechtsumwandlungen bei Minderjährigen, aber sie können sich kaum vorstellen, dass es ein Problem bei zweifach Geschiedenen geben könnte, die ihre Kinder jede Woche zu einem anderen Teil der Familie schicken. Es gibt bei ihnen einige Überlappungen mit den zynischen Realpolitikern.
- Die übertrieben Provozierenden: Sie scheinen sich zu denken, „hey, wenn die Linken Adolf Hitler so hassen, dann kann der wohl nicht so schlecht gewesen sein, auf jeden Fall kann man sich doch mal ‚unironisch rechtsextrem‘ nennen, um ein paar Libs zu ärgern“. Abgesehen davon, dass es nervig ist, ist es böse. Dass wir es Tag für Tag in der Schule vorgekaut bekommen haben, ändert nun mal nichts daran, dass der Nationalsozialismus einfach böse war; Wiederholung macht Lügen nicht wahrer und die Wahrheit nicht falscher, und Massenmord von Unschuldigen bleibt eben böse. Im übrigen war er aber auch eine kurzlebige Erscheinung der Moderne, und manchmal eine recht peinliche. Wir können auf viel ältere Prinzipien zurückgreifen – und wir sind auch nicht extrem, sondern im Vergleich mit unseren Vorfahren der letzten paar tausend Jahre schlicht und einfach normal. Wir können Stärke bewundern, ohne Schwache zu verachten, Hierarchien haben, ohne die unteren Stufen der Hierarchie für wertlos zu erklären; wir können tapfer und besonnen sein, ohne an „Der Zweck heiligt die Mittel“ zu glauben, und das mit dem Massenmord bleiben lassen. Und wir können darauf vertrauen, dass Gott alles gut machen wird, besonders, wenn man eben nicht zu allen Mitteln greift, und dass Er die Völker erst mal verfluchen wird, die das tun. Im übrigen wäre es auch ganz wünschenswert, dass es unter Europas Brudervölkern Völkerfreundschaft statt Krieg um Lebensraum gibt, und der normale – im Sinn von: der Norm entsprechend – Zustand von Menschen ist nun mal der des Friedens, nicht des Krieges; die gegenteilige Ansicht ein typischer Fehler der Darwinisten. Wir sind nicht für Chaos geschaffen, sondern für Ordnung.
- Die Kulturrelativisten: Sie sind der Meinung, dass der Islam hier nun mal nichts zu suchen hat, weil, äh, er nicht schon länger hier ist, und genauso wenig das Christentum etwas in China. Das kann so weit gehen, dass sie es als gerechtfertigt ansehen, dass die chinesische Regierung „subversive“ Christen ins Arbeitslager steckt. Damit gräbt man aber jeder ernsthaften Weltanschauung das Wasser ab. Denn wieso sollte man überhaupt Christ oder Moslem oder Taoist oder Kommunist sein, wenn nicht, weil diese Weltanschauung einer universellen Wahrheit entspricht? Hier kann man auch nicht argumentieren, dass die unterschiedlichen Weltanschauungen eben zu unterschiedlichen Völkern passen würden. Wie könnte das Christentum zu irgendeinem Volk „passen“, wenn es den dreifaltigen Gott nicht gibt und die Menschwerdung nicht wahr ist? Gott ändert Seine Natur nun mal nicht an der Grenze zwischen Griechenland und der Türkei. Irgendwo muss man auch schauen, was die universelle Wahrheit ist; „ich lass dich in Ruhe und du lässt mich in Ruhe“ kann höchstens ein Kompromiss bei einem Waffenstillstand sein, keine ernsthafte Weltanschauung. Wenn es Gott gibt, kann er zwar Neigungen, Fähigkeiten und Temperamente unterschiedlich unter den Menschen verteilt haben, aber doch nicht so, dass nur manche Menschen fähig wären, die Wahrheit zu erkennen oder bestimmte Wahrheiten nur für sie gelten würden.
- Die darwinistischen Frauenhasser: Sie haben völlig zu Recht genug vom Feminismus, setzen ihm aber leider etwas ähnlich Verkehrtes entgegen. Es ist eine Tatsache, dass die Frauen oft gegen die Männer aufgehetzt worden sind, aber dem kann man wohl kaum damit abhelfen, auch noch die Männer gegen die Frauen aufzuhetzen.
Zu dem, was sie kritisieren, gehört es z. B., dass Scheidungen zu 70% von Frauen initiiert wären (was nicht ganz stimmt), Frauen also leicht ihre Männer wegwerfen würden, oder dass 80% der Frauen versuchen würden, die „ranghöchsten“ 20% der Männer zu bekommen (was aus Statistiken dazu abgeleitet wird, wie Frauen und Männer sich gegenseitig auf Datingapps bewerten oder zurückschreiben), oder dass Frauen die Annäherungsversuche von Männern zur furchtbaren Belästigung deklarieren, wenn sie denjenigen Mann nicht attraktiv finden, und dieselbe Annäherung von einem attraktiven Mann ersehnen – was alles dazu führen würde, dass die durchschnittlichen oder etwas unterdurchschnittlichen Männer quasi so behandelt werden, als würden sie keine Beachtung oder Liebe verdienen. Aber dazu kann man natürlich sagen: Tinder- oder OkCupid-Daten sind nicht gerade eine sinnvolle Quelle, denn sie spiegeln wider, wie sich in einer verdorbenen Kultur Menschen verhalten, die auf schnellen Sex aus sind und nicht auf eine Beziehung. Da kann es natürlich sein, dass die meisten Frauen versuchen, den zu bekommen, der am besten aussieht und am selbstbewusstesten wirkt, auch wenn der noch ein paar andere Weiber nebenher hat. Aber schauen wir doch mal, wie unsere Urgroßeltern gelebt haben. Da waren auch die etwas unattraktiven oder armen Männer nicht alle zum Junggesellendasein verurteilt, und die Frauen waren eher treuer gegenüber ihren Ehegatten als die Männer (das sind sie eigentlich immer noch, Männer sind statistisch gesehen auch offener für offene Beziehungen). Man könnte sich auch als Frau über die Männer aufregen, über Pornokonsum oder Prostitution oder (wirkliche) sexuelle Belästigung, denn keiner wird bestreiten, dass hier die Männer schlimmer sind. Sowohl Männer als auch Frauen haben sowohl biologische Instinkte als auch die Fähigkeit, zu lieben und zu denken – ja, haben sie – und beide verwenden letztere zu selten und unsere Kultur macht sie immer weniger geneigt, sie zu verwenden. Natürlich brauchen wir ein Patriarchat zurück und die Männer sollten wieder die Führungsrolle übernehmen, aber nicht, weil Frauen einfach unverständliche amoralische Wesen wären. - Die Vulgäratheisten: Sie wollen eine Kultur erhalten, die erst der Wunsch, Gott zu ehren und Ihm Ehre zu machen, und das Staunen über Seine Herrlichkeit, aufgebaut hat, und wissen kaum etwas von dieser Kultur, erst recht verstehen sie nichts.
- Die Neuheiden und Esoteriker: Sie verbreiten Memes und tragen T-Shirts mit Sprüchen wie „Dein Gott wurde ans Kreuz genagelt, mein Gott hat einen Hammer“. (Wobei sie nicht mal merken, dass der Herr Jesus in seiner Zimmermannswerkstatt wohl nicht nur Hämmer, sondern auch noch Feilen, Sägen und was weiß ich was hatte.) Sie scheinen selber gar nicht zu wissen, was sie eigentlich glauben, ob an die Existenz von wirklichen übermenschlichen, aber menschenähnlichen Wesen namens Thor und Odin, an die übernatürlichen Kräfte der Ahnen, an die Existenz von göttlichen Naturkräften, die man mit Götternamen benennen kann, oder ob sie einfach nur Atheisten sind, die irgendwie die alten Mythen mögen (meistens wohl eher letzteres). Dabei haben sie ihre Vorstellung vom germanischen Heidentum natürlich erst aus christlichen frühmittelalterlichen Quellen, denn andere gibt es ja kaum, oder schlimmer noch (denn seien wir mal ehrlich, wie viele lesen schon die Edda?), aus Wikingerfilmen. Vor allem aber fragen sie sich nicht: Wieso glaube ich an dies oder jenes? Was überzeugt mich davon? Bin ich mir sicher, dass das der Wirklichkeit entspricht? Sie übernehmen einfach irgendetwas, weil es ihnen als irgendwie authentisch für ihr Volk erscheint. Dabei kommen sie sich schlau vor, wenn sie Stärke vergöttern, und merken nicht, wie armselig Menschen eigentlich sind.
Wir brauchen (wenn man es banal herunterbricht) eher die Ästhetik von heiligen Königen, Pfadfindergruppen und Bauernfamilien als von Brutalismus und Stechschritt oder 80er-CDU-und-FDP oder Odin-Gelarpe. Wir brauchen keine Extreme, keinen Zynismus und keinen Pragmatismus. Wir brauchen Recht, Gerechtigkeit, Vernunft, Klugheit, Ehre, Treue, Freiheit, Vaterlandsliebe, Mut und Frömmigkeit. Und vor allem brauchen wir Jesus Christus, denn ohne Ihn geht am Ende sowieso alles den Bach hinunter.

Franz von Defregger, Heimkehrender Tiroler Landsturm.