Eine Kirche für viele Individualisten, die es nicht so genau wissen wollen

Ich hatte ja nicht sehr hohe Erwartungen an das dünne Büchlein „Eine Kirche für viele statt heiligem Rest“ von Erik Flügge. Aber es ist eher noch schlechter, als ich erwartet hatte. Es liest sich von der ersten Seite ab so, wie man es von Flügges Opus gewohnt ist: arrogant und der Inhalt eine Mixtur aus einer Menge Unsinn und ein paar originellen, sinnvolle Gedanken. Oder genau genommen, einem originellen, sinnvollen Gedanken. „Eine Kirche für viele“ bringt eine praktische Idee vor, die die Kirche voranbringen soll, nämlich regelmäßige Hausbesuche bei allen ihren Mitgliedern.

Fangen wir am Anfang an. Flügge beklagt, dass der „heilige Rest“, definiert als die 10% der Kirchenmitglieder, die sich in den Pfarreien, Verbänden usw. engagieren und zum Gottesdienst erscheinen, alle Ressourcen verheizen würden. Die Kirche gebe ihre Kirchensteuereinnahmen für den Unterhalt von Kirchen und Gemeindehäusern aus, für Seniorenkränzchen und Pfarrfeste; und was hätten die 90% nicht Engagierten davon? Um die würde man sich gar nicht kümmern, sondern bloß ihr Geld nehmen.

Diese Kritik setzt so sehr an völlig falschen Punkten an, dass ich gar nicht recht weiß, wo ich bei meiner Erwiderung anfangen soll. Wirft man es den 10% jetzt vor, dass sie nicht gleichgültig gegenüber der Kirche sind? Zum Pfarrfest und zur Messe kann schließlich jeder erscheinen, der möchte. So ein bisschen ist Flügge das auch bewusst: Nachdem er sich seitenweise über den Egoismus des heiligen Rests ausgelassen hat, beruhigt er seine Leser schließlich dahingehend, dass er diese Christen natürlich individuell alle als sehr selbstlos und engagiert ansehe; es sei nur ein struktureller Egoismus da, der jedes Mal protestiere, wenn man irgendeinem Programm, das nur dem heiligen Rest nütze, das Geld streichen wolle (vgl. S. 22f.).

Flügge erzählt, wie er manchmal an seiner Kirche verzweifeln könne, die sich gar nicht für ihn interessiere – aber er bleibt ihr trotzdem (erstmal) noch treu:

 „Meine Kirche, die bedeutet mir etwas. Das Christentum in unserer Welt halte ich für bereichernd. Die Gesamtorganisation Kirche mag ich, weil sie mich biografisch prägte. Aber immer, wenn ich ihr real begegne, regt ihr Desinteresse an 90 Prozent ihrer Mitglieder mich furchtbar auf. Ich habe ein paar Mal darüber nachgedacht, auszutreten. Weil es am kirchlichen Leben so gar nichts gibt, was mit meinem Leben in Verbindung steht. Noch tue ich es nicht. Aus Verbundenheit – weil diese Kirche mir mal Heimat war. Aber wie lange mag es noch dauern, bis die Erinnerung daran verblasst? […] Wissen Sie, ich habe dieses Christentum noch nicht aufgegeben. Ich glaube noch daran, dass es bestehen kann. Weil das Christentum vielleicht die faszinierendste unter allen Religionen ist. Die eine Religion, die nicht den Sieger feiert, sondern den Gekreuzigten.“ (S. 10f.) (Die letzten zwei Sätze bilden eine dieser Stellen, an denen man ihm mal zustimmen kann.)

Flügge sieht sich nicht als Glied der Kirche, sondern als ihr Kunde.  Man merkt ihm nicht das geringste Bewusstsein dafür an, dass er auch Verantwortung als Teil der Kirche trägt. Er redet wie ein Ehemann, der selbst nichts für die Beziehung zu seiner Frau tut, aber lamentiert, dass sie nichts für ihn tue; noch wolle er sich jedoch noch nicht scheiden lassen, weil er sich ja noch an die alten Zeiten mit ihr erinnere, eine Chance wolle er ihr noch geben… Er zählt sich auch selbst zu den Un-Engagierten:

„Mein Name ist Erik Flügge und ich bin einer von den 90 Prozent. Jeden Monat frage ich mich: Was passiert eigentlich mit meinen Kirchensteuergeldern? Wahrscheinlich viel – nur halt nichts für mich. Das ist nicht schlimm, denn andere könnten es nötiger haben, dass die Kirche sich um sie kümmert. Aber nicht mal ‚Danke’ wird mir gesagt dafür, dass ich Monat für Monat mit meiner Kirchensteuer mitfinanziere, was andere Leute nutzen. Was wird denn an Gemeindeleben finanziert? Gemeindehäuser. Ach je. Klar, auch ich könnte in ein muffiges Gemeindehaus gehen, um am Seniorennachmittag teilzunehmen – nur will ich das nicht. Mir bedeutet das Gemeindehaus gar nichts. […] Mir bedeutet das Pfarramt gar nichts.“ (S. 9)

Es gibt allerdings Leute, die das Pfarramt brauchen; zum Beispiel solche, die heiraten oder ihre Kinder taufen lassen wollen. Das könnte auch Erik Flügge noch passieren. Und ja, Senioren verdienen die Seniorennachmittage.

Aber vor allem: Wenn er irgendeine andere Gruppe oder Veranstaltung in seiner Pfarrei organisieren wollte, die Leute wie ihn selbst ansprechen würde: Ich bin mir relativ sicher,  dass die Pfarrei da entgegenkommend wäre und Räume zur Verfügung stellen und vielleicht auch im Pfarrbrief dafür werben würde. Aber, wie gesagt, er scheint sich nicht als Mitglied, sondern ausschließlich als Kunde der Kirche zu sehen.

Sein verquerer Blick auf die 90% und die 10% wird besonders deutlich, als er gegen Ende des Buches versucht, das Gleichnis vom verlorenen Sohn neu zu deuten:

„9 von 10 Söhnen sind gegangen. Sie sind nicht ausgetreten, gehören noch zur Familie, aber sie kommen nicht mehr, um am Leben der Gemeinde teilzuhaben.

 Nicht die anderen sind verlorene Söhne, sondern die Aktiven in den Gemeinden sind es. Die haben das Erbe genommen und es verprasst. Verprasst für Orgeln und Kirchenbauten, Küchen im Gemeindehaus und Fachstellen. Langsam wird das Leben in den Gemeinden knapp. Immer weniger ist los und das frustriert. Das Gemeindeleben fühlt sich hohl an ohne die Familie, die wir irgendwo zurückgelassen haben. Der letzte Rest Gemeindeleben ist viel zu oft so frustrierend wie das Schweinehüten. Die Aktiven in der Kirche sind der verlorene Sohn, der in der Ferne wehmütig an den eigenen Vater denkt. Sie sind diejenigen, die aufbrechen und zurückkommen in der Hoffnung, dass sie fröhlich empfangen werden.“ (S. 64)

An dieser, äh, sagen wir mal, kreativen Auslegung stört weniger die beabsichtigte Aussage, als dass das Ganze einfach keinen Sinn macht. Ist der Vater auf einmal ausgezogen und der Mehrheit der Söhne hinterhergegangen, als entsprechend viele weg waren, so dass der letzte verbliebene Sohn jetzt fern von ihm ist? Und was ist mit den 9 Söhnen geschehen, das sie zu nicht-mehr-verlorenen Söhnen gemacht hat? Flügge hätte das Gleichnis z. B. auch folgendermaßen umdeuten können: „Der ältere Sohn soll nicht nur den väterlichen Hof verwalten, sondern sich aktiv auf die Suche nach seinem Bruder machen, so, wie es der Hirt im Gleichnis vom verlorenen Schaf tut.“ Das wäre immerhin logisch gewesen – aber Flügge scheint einfach gerne den Provokateur zu spielen, auch wenn es dann nicht mehr logisch ist.

Kommen wir jetzt zu Flügges praktischen Vorschlägen. Er rechnet vor, dass, wenn man die ganzen Einnahmen, die einer Pfarrei zustehen, nicht in kirchliche Schulen, Kirchen und Gemeindehäuser stecken würde, sondern nur in Personal, man in einer durchschnittlich großen Pfarrei 30 Leute einstellen könnte (Büromiete und Betriebsausflug eingerechnet); diese Angestellten hätten für jeden Haushalt der Pfarrei mehr als einen Arbeitstag Zeit pro Jahr – und damit mehr als genug Zeit für Hausbesuche. „30 Personen, die sich keine andere Aufgabe geben, als Menschen zu besuchen. Ein Besuch für jeweils zwei Stunden und das sechs Stunden am Tag, also drei Besuche pro Mitarbeiter pro Tag. […] Bei 5000 Haushalten bedeutet das, dass man über acht Mal pro Jahr die Mitglieder besuchen könnte. […] Man könnte über Gott und die Welt sprechen und vielleicht genau das werden, wofür sich viel zu viele Menschen heute Therapeuten suchen: ein Seelsorger.“ (S. 20) Das ist natürlich schon allein deshalb eine Milchmädchenrechnung, weil man die 30 Angestellten, die einigermaßen theologisch ausgebildet sein und sich einigermaßen mit der Mission der Kirche identifizieren müssten, irgendwo herbekommen müsste – und so viele junge Leute, die nach dem Abi was studieren wollen, mit dem sie „irgendwas mit Menschen“ machen können, und noch dazu mit der Kirche was anfangen können, finden sich dann doch nicht. (Tatsächlich gibt Flügge am Ende des Buches auch zu, dass es sich um keine realistische Kalkulation handelt: „Niemand wird alle bestehenden Strukturen in der Kirche auflösen. Nirgendwo werden 30 Personen in einer Gemeinde mit nur 5000 Haushalten eingesetzt werden. Aber der Gedanke hilft. Eine Maximalprojektion nennt man das, ein radikales Gedankenspiel ‚Was wäre, wenn?’“ (S. 59f.))

An sich ist der Grundgedanke, mit Hausbesuchen auf die Leute zuzugehen, natürlich nicht schlecht – er ist sogar sehr sinnvoll. Und er ist deutlich besser als gewisse andere Ideen zur „Erneuerung“ der Kirche, die seit Jahrzehnten herumgeistern, was Flügge auch erkannt hat:

 „Denn Frauenpriestertum, Zölibat und Sexualmoral, das alles finde ich nicht sonderlich spannend. Tot gekaut und ausgelutscht sind diese Fragen.“ (S. 24) Er beschreibt an dieser Stelle eine Veranstaltung bei einer evangelischen Landeskirche, an der er einmal teilnahm, bei der über Strukturen der Jugendarbeit diskutiert wurde. „Der ganze Diskurs drehte sich nur um Rückzug, Rückbau oder Werbung für bestehende Angebote. In der Landeskirche, in der ich zu Besuch war, sind Frauen selbstverständlich Pfarrerinnen, der Landesbischof steht zusammen mit seiner ganzen Synode für eine moderne Sexualmoral und zölibatär ging es echt nicht zu. […] Trotzdem liegt auch diese Kirche im Sterben.“ (S. 25)

Als er bei dieser Veranstaltung seine Idee mit den Hausbesuchen aufgebracht habe, hätten die anderen ihm am Ende zustimmen müssen:

 „Sofort meldete sich ein Pfarrer zu Wort. Er sagte, das hier käme ihm doch alles wie die Zeugen Jehovas vor. Die meisten Leute wollen doch gar nichts von ihrer Kirche wissen. Er könne das mit Gewissheit sagen, denn er habe schon einmal ein Jahr lang Hausbesuche gemacht. […]

 Ich stellte eine schnelle Rückfrage: ‚Wie lief’s denn?’ Seine Antwort: ‚Ich würde sagen, nur rund ein Drittel wollte reden.’

 Wow, nur ein Drittel aller Kirchenmitglieder wollte reden? Übrigens nicht kurz, sondern über eine Stunde lang, berichtete der Pfarrer. ‚Nur’ ein Drittel?

 Was dann passierte, war wirklich spannend. Dieser Pfarrer, der zuvor am Tag schon öfters davon gesprochen hatte, dass er in Bezug auf die Frage nach der Zukunft der Kirche resigniert habe, erzählte uns von seiner Erfahrung bei diesen Hausbesuchen. Dass das gute Gespräche gewesen seien. Manchmal über Probleme, manchmal nur über die Kirche und Gespräche, die immer weiter führten. Er erinnerte sich, dass er damals sogar aufgeschrieben habe, dass die Kirche mehr Kontakte suchen sollte. Dass er selbst eine Empfehlung geschrieben hätte, mehr Hausbesuche zu machen, nur dass der keiner gefolgt sei. Irgendwie wäre es am Ende wieder der gleiche Trott gewesen und der frustriere zutiefst.

 Wir debattierten weiter. […] Irgendwann meldete sich der Pfarrer nochmals zu Wort. ‚Ich ärgere mich. Ich nehme das jetzt zurück. Das ist nicht falsch mit den Hausbesuchen. Das ist richtig. Ich hab das für richtig gehalten und weiß, dass das richtig ist. Und jetzt war ich nur dagegen, weil es unsere Strukturen angreift. Aber ich bin dafür. Ich nehme das zurück. Ich will das zurücknehmen. Das ist richtig!’“ (S. 26-28)

Flügge hat auch noch ein paar detailliertere Ideen: „Im Idealfall bricht nicht nur hauptamtliches Personal auf zu den anderen Gemeindemitgliedern, sondern die aktiven Teile der Kirchengemeinde kommen gleich mit. […] Der erste Schritt dabei muss gar nicht der sein, an einer Haustüre zu klingeln. Der erste und vielleicht einfachste Schritt kann in einer Gruppe von Leuten erledigt werden, die sich im Gemeindehaus treffen. Diese können Postkarten zu Ostern schreiben. Von Hand und einfach eine nach der anderen an jedes Gemeindemitglied. Ein kleiner Gruß von den Aktiven in der Kirchengemeinde an alle anderen. Der Text für solch eine Karte ist nicht schwer zu finden. Er könnte lauten wie dieser: ‚Ostern ist das wichtigste Fest für uns Christen. Wir feiern, dass Jesus von den Toten auferstanden ist und hoffen deshalb darauf, dass auch wir von den Toten auferstehen. Sie sind Mitglied in unserer Kirche und darum wollen wir Ihnen mit dieser Karte Hoffnung machen. Wir glauben, dass sie auferstehen werden. Herzliche Grüße von Ihrer Kirchengemeinde. Schön, dass Sie bei uns Mitglied sind!’“ (S. 68f.)

Ich halte Postkarten und Hausbesuche auch für eine gute Idee. Postkarten (auch wenn die nicht unbedingt alle von Hand geschrieben sein müssten, und man vielleicht einen etwas gelungeneren Text als den von Flügge vorgeschlagenen darauf drucken könnte) wecken bei den Leuten schon mal das Bewusstsein dafür, dass sie ja doch noch Kirchenmitglieder sind; Hausbesuche sind ein niederschwelliges Kontaktangebot, bei dem sich Leute, die daran interessiert sind, ihre persönlichen Probleme oder auch ihre Kirchenkritik von der Seele reden können und hoffentlich auf einen guten Gesprächspartner treffen und so vielleicht wieder Interesse am Glauben bekommen. Es gibt ja auch schon Projekte, die genau in diese Richtung gehen; ein mir bekanntes Beispiel wäre etwa die „Missionarische Woche“ im Bistum Augsburg. Auf der Bistumswebseite heißt es dazu:

„Angeregt durch die ‚Misiones’ der Schönstatt-Bewegung 2013 in Dillingen hat das Institut für Neuevangelisierung, gemeinsam mit dem Bischöflichen Jugendamt und ‚Basical’ die ‚Missionarische Woche’ entwickelt, die 2015 in der PG Vöhringen/Iller, 2016 in der PG Breitenthal, 2017 in der PG Wallerstein und 2018 in der PG Pöttmes stattfand. […]

 Eine Missionarische Woche ist ein besonderes Ereignis für eine Pfarrei(engemeinschaft) und bietet zahllose Chancen, das Evangelium in Ihrem Ort zum Tagesgespräch zu machen.

 Tagsüber gehen junge Leute in der Regel zu zweit von Haus zu Haus, klingeln, geben einen Gruß der Pfarrei ab, bieten ein Gespräch über Fragen des Glaubens an und werben für das abwechslungsreiche Abendprogramm. Durch die gründliche und transparente Vorbereitung ist diese Aktion in der Öffentlichkeit einigermaßen bekannt und die Menschen vor Ort sind bereits im Voraus herausgefordert, sich Gedanken zu machen, wie sie reagieren wollen, wenn die Missionare vor der Türe stehen.

 Die jungen Missionare werden vorher kompetent geschult, wie sie

  • glaubwürdig von ihrem Glauben reden,
  • einfühlsam auf ihre Gesprächspartner eingehen,
  • freundlich das Evangelium Jesu Christi weitersagen,
  • angemessen auf Kritik reagieren,
  • auf Wunsch anteilnehmend für und mit den Besuchten beten.

Was sie NICHT tun, ist:

  • auswendig gelernte Gesprächsimpulse abspulen,
  • moralischen Druck ausüben,
  • Expertenantworten geben,
  • glänzende Versprechungen machen,
  • Drohungen verbreiten.

 Die jungen Missionare wohnen während der Missionarischen Woche vor Ort in Gastfamilien.

 Tagsüber finden Haus- und Schulbesuche statt.

 Für die Abende wird gemeinsam mit der gastgebenden Pfarrei ein abwechslungsreiches Programm vorbereitet (z.B. Vorträge, Gruppenstunden, Chöre, Gesprächsrunden, Konzerte, festliche Sondergottesdienste, Abend der Versöhnung, Pfarrfamilienabend).

 Die Missionare unter sich pflegen während dieser Woche ein intensives geistliches Leben, geprägt von gemeinsamen Gebetszeiten, Eucharistischer Anbetung und der Feier der Hl. Messe.

 Die Missionarische Woche wird bis auf weiteres in der ersten Fastenwoche und in der ersten Schulwoche nach den Sommerferien angeboten.

 Bewerben kann sich für dieses Projekt jede Pfarrei(engemeinschaft) im Bistum Augsburg. […]

 Wenn du selbst als Missionar bei der Missionarischen Woche mitmachen möchtest, dann melde dich doch einfach beim Bischöflichen Jugendamt oder beim Institut für Neuevangelisierung (Andreas Theurer, 0821/3166-2950 oder Katharina Weiß -2930)!

 Wir freuen uns auf dich!

 Nähere Auskünfte und Beratung bei Andreas Theurer

Wenn man Hausbesuche macht, stellt sich grundsätzlich die Frage: Wozu will man die Leute erreichen? Ist es mit Hausbesuchen getan, oder will man sie noch zu etwas anderem führen? Die „Missionarische Woche“ zeigt ganz klar, dass die Hausbesuche nicht alles sind, sondern nur ein Teil der Seelsorge. Bei Flügge sieht es anders aus: Er zeigt nicht das geringste Interesse an irgendwelchen Vorträgen, Gottesdiensten, Konzerten, Familienabenden oder Abenden der Versöhnung, zu denen man die Leute einladen könnte. Kirchengebäude und Pfarrheime tauchen in „Eine Kirche für viele statt heiligem Rest“ nur als Ballast auf, der zur Geldverschwendung beiträgt.

Aber wenn man die Leute in der Pfarrei mit der Individualseelsorge erreicht hat, will man sie dann nicht auch noch zu irgendeiner Gemeinschaft führen? Zur gemeinschaftlichen Verehrung Gottes, zum Empfang der Gnade durch die heiligen Sakramente? Zählt die Gemeinschaft der Kirche hier gar nichts? Im Gebet des Herrn heißt es mit guten Gründen „Vater unser“, nicht „mein Vater“. Christen, die immer nur in ihren Häusern bleiben und ab und zu mal vom Pastoralreferenten oder Pfarrer besucht werden und über ihre Anliegen und Probleme reden können, aber dann nicht dazu bewegt werden, auch in der Sonntagsmesse, und vielleicht noch beim Pfarrfest oder beim Glaubenskurs oder bei der Eucharistischen Anbetung, aufzutauchen – was sind das für Christen? Genauer: Wenn man ihnen die Möglichkeit zum Leben in der Gemeinschaft der Kirche nimmt, nimmt man ihnen dann nicht gerade die Möglichkeit, überhaupt Christen zu sein?

Und genau deshalb sind eben die Kirchengebäude, und zwar idealerweise die lokalen Kirchengebäude, so wichtig. Sie sind auch wichtig, weil sie geheiligte Orte sind, an denen das heilige Messopfer dargebracht wird, und sie bieten eben auch einen Versammlungsort für die Gemeinschaft der Gläubigen.

Flügges Entwurf passt in eine individualistische Dienstleistungsgesellschaft, aber leider nicht in die Kirche Gottes.

Er beschäftigt sich am Ende des Buches noch genauer mit der Frage, wozu er die Leute erreichen möchte, wie die Gespräche aussehen sollten:

 „In der Kirche sprechen wir ständig über den Wert von Glaubenszeugnissen. Besonders gerne wollen wir sie selbst abgeben. Viel wichtiger wäre es allerdings, wenn wir uns auf die Suche machen würden nach den Zeugnissen von Menschen, die kaum noch glauben oder anders. Vielleicht erkannten sie eine Seite von Gott, die wir stets übersahen in all unseren Ritualen, geprägten Formen und tradierten Gebeten. Vielleicht offenbarte Gott sich mal wieder in der Fremde statt im Gotteshaus. […]

 Ich muss ein bisschen schmunzeln bei der Vorstellung, dass bei mir mein Pfarrer klingelt und an der Türe sagt: ‚Entschuldigen Sie bitte, Herr Flügge, wir kennen uns nicht. Ich bin der Pfarrer Ihrer Gemeinde und ich wollte Sie mal fragen, wie Gott so ist.’ Ich glaube an dieser Frage hätte ich wirklich Spaß. Ich gebe zu, ich wäre auch heillos mit der Beantwortung überfordert. Aber genau das ist doch der Charme. Ich muss nicht wieder jemandem zuhören, der mir erzählt, was in irgendeinem katholischen Dogma steht, sondern ich bin selbst herausgefordert, Gott eine Stimme zu geben. Ich muss nicht wieder von irgendeinem Protestanten Bibelstellen heruntergerattert bekommen, sondern bin selbst in der Pflicht.

 Erwarten Sie bitte nicht, dass ich die Antwort weiß, wenn Sie bei mir klingeln. Ganz ehrlich, ich weiß die Antwort nicht! Aber genau die Tatsache, dass ich sie nicht abschließend und absolut weiß, hilft doch meinem Gesprächspartner weiter. Wer bei mir klingelt, weiß schon vorab, dass ich keine neue Wahrheit zu berichten habe, dass aber vielleicht genau das, was ich von Gott zu berichten habe, das Verständnis des Fragenden von Gott erweitert. Wer mich fragt, wie ich Gott kenne, wird seinen Glauben sicherlich nicht verlieren, aber im besten Fall seinen eigenen durch Abgrenzung on mir stärken oder durch meine Perspektive erweitern. Beides wäre schön.“ (S. 65-67)

Flügge hat leider den Sinn des Christentums nicht verstanden.

Das Christentum ist eine Offenbarungsreligion: Gott zeigt uns, wie Er ist, Er zeigt uns Dinge von sich, auf die wir selber nicht oder nur sehr schwer gekommen wären. Wer diese Botschaft von Gott erhalten hat, soll sie anderen weiter sagen. Selbstverständlich hat jeder Mensch in seinem Leben wertvolle Erfahrungen gemacht; aber wenn es darum geht, eine ganz bestimmte Frohe Botschaft weiterzugeben, dann muss man einfach diese Botschaft kennen, da helfen alle anderen Erfahrungen nichts.

Und, mal ehrlich, Flügge überschätzt die Leute hier auch teilweise. Es gibt auch Menschen, die sich bisher überhaupt nur  wenige Gedanken über Gott gemachthaben, und andere, deren Gedanken weniger von eigenen Überlegungen und Erfahrungen, und mehr von Fernsehserien und Leitartikeln, vom „Wort zum Sonntag“ und Kalendern mit Dorothee-Sölle-Zitaten geprägt sind. Aber egal, wie viele kluge Gedanken sich Menschen von sich aus machen, auf manche Dinge kommt man einfach nicht von selbst. Manchmal ist es das Klügste, anzuerkennen, dass man nicht alles weiß und sich auch mal belehren lassen kann. Das habe ich selber immer wieder festgestellt. Die Heiligen und Theologen und Philosophen der letzten 2000 Jahre Kirchengeschichte haben so viele geniale Erkenntnisse zu lehren, auf die ich selber nie gekommen wäre. Soll man die einfach ignorieren?

Hier passt sehr gut ein Ausschnitt aus dem 1. Kapitel von Ronald Knox‘ Buch „The belief of Catholics“ von 1927 (Übersetzung von mir; Quelle hier) :

„Es ist die gemeinsame Annahme all dieser modernen Propheten, welcher Schule auch immer sie angehören, dass die religiöse Wahrheit etwas noch nicht Festgelegtes ist, etwas, das nach und nach durch einen langsamen Prozess des Experimentierens und der Forschung entdeckt wird. Sie brüsten sich mit ihrer Unentschiedenheit; sie führen eine Parade ihrer Uneinigkeiten auf; das zeigt (so sagen sie) einen gesunden Geist der furchtlosen Forschung, diese Freiheit vom Albdruck der Tradition. Solche Empfindungen rufen, wie ich glaube, kein Echo des Applauses außerhalb ihrer eigenen unmittelbaren Zirkel hervor. Das ungute Gefühl bleibt dem durchschnittlichen Bürger, dass ‚die Pfarrer ihr eigenes Geschäft nicht verstehen‘; dass Uneinigkeiten zwischen Sekte und Sekte mehr, nicht weniger erbaulich sind, wenn jede Seite sich beeilt, zu erklären, dass die Uneinigkeit nur Äußerlichkeiten statt Essentielles betrifft; dass, wenn das Christentum sich nach zwanzig Jahrhunderten noch im Prozess der Erarbeitung befindet, es eine ungewöhnlich schwer zu fassende Sache sein muss.“

Flügge unterstellt seine Sicht auf das Christentum auch den frühen Christen, die erst noch einiges von den Heiden hätten lernen müssen, weil sie sich bei einigen Dingen bezüglich ihres eigenen Glaubens geirrt hätten:

Konfrontiert zu sein mit dem Scheitern des eigenen Glaubens angesichts der Realität, ist nichts Ungewöhnliches. Es begleitet das Christentum von Anfang an. Als die kleine jüdische Sekte der Christen auf die Griechen traf, die sie mit ihrer bestechend scharfen Logik konfrontierten, musste das Christentum sich neu ausrichten. […] Denn die Griechen fragten kritisch, wie denn zusammenzubringen sei, dass der eine Gott befiehlt, keine Götter neben sich zu haben und die Christen dennoch zu ihrem Messias Jesus Christus beten. Waren da plötzlich zwei Götter?“ (S. 52f.)

Er hält die frühen Christen schon für sehr blöd, was? Merken selber gar nicht, was sie eigentlich glauben. Ich kann mir nicht helfen: Ich kann mir nicht vorstellen, dass Flügge irgendwelche frühchristlichen Werke gelesen hat. Und dieses Bild von einem Glauben, der sich erst noch entwickeln muss – nicht im Sinne von John Henry Newman, dass man ihn tiefer versteht, sondern in dem Sinne, dass das Verständnis sich in grundlegenden Dingen ändert – entspricht einfach nicht dem christlichen Glauben.

Das Bistum Augsburg hat im Vergleich dazu eine Ahnung davon, worum es bei der Seelsorge geht:

„Warum überhaupt ‚missionieren’?

  • Weil Jesus selbst seinen Nachfolgern den Auftrag dazu gab (z.B. Mt 28,16-20).
  • Weil die frohmachende Gute Botschaft (=Evangelium) von Jesus Christus, der den Menschen das Heil bringt und sie mit Gott versöhnt, es wert ist, jedem Menschen gesagt zu werden.
  • Weil die meisten Menschen von dieser Guten Botschaft nur erfahren werden, wenn sie ihnen jemand in persönlicher Begegnung weitersagt.
  • Weil das 2. Vatikanische Konzil alle Gläubigen daran erinnerte, dass sie die Aufgabe haben, das Christus-Zeugnis im Alltag in ihrer Umgebung zu leben und ihren Mitmenschen weiterzugeben. Das ist in erster Linie gemeint mit ‚Priestertum aller Glaubenden’ und mit ‚Laienverantwortung’!“

Zuletzt noch etwas zum Co-Autor des Buches. Der Großteil der 78 Seiten stammt von Flügge, aber in der Mitte stecken ein paar Seiten von David Holte, der auf Flügges Wunsch seine Erfahrungen mit seinem Austritt aus der evangelischen Kirche beigesteuert hat. Holtes Stil ist etwas besser als Flügges, aber viel Interessantes erfährt man auf diesen paar Seiten auch nicht. Ein paar Auszüge:

„Eigentlich komisch: Ich bin getauft und zumindest meine Mutter hat mir stets christliche Werte vermittelt. Eigentlich gehöre ich doch zur Zielgruppe der Kirche. Wieso konnte sie meinen Austritt nicht verhindern?

 Vielleicht hätte eine kleine Geste gereicht. Denn: ich hatte von meiner Kirche schlicht seit Ewigkeiten nichts gehört. Klar, ich hätte mich auch darum bemühen können. Aber weshalb, wenn sich auch diese Kirche nicht um mich bemüht? Nicht einmal ein kleines Zeichen, dass die überhaupt wissen, dass ich noch da bin. Vielleicht hätte es auch gereicht, wenn jemand nach meinem Austritt einfach mal angerufen hätte, um mich zu fragen, was denn da los war.“ (S. 33)

„Wir alle haben Zweifel, Fragen oder benötigen Sinnbilder für schwierige Situationen. Ich glaube, dass eine Person, die sich wahrhaftig mit Glaubensfragen auseinandergesetzt hat, ein spannender Gesprächspartner sein kann. Irgendwas muss die Kirche ja zu bieten haben, immerhin gibt es sie schon seit zwei Jahrtausenden.

 […] Ich will als Mitglied ernst genommen werden. Ich will eine offene, leicht zugängliche Organisation, die mir in meinen Lebenssituationen hilft. Ich will mitbestimmen, was mit meinem Geld passiert. Ich will Diskussionen über aktuelle, relevante Fragen führen – gerne auch über Glaube und Gott. Was wäre dafür nötig gewesen? Ein, zwei persönliche Kontakte, vielleicht ein tiefergehendes Gespräch. Das hätte wohl gereicht. Schade eigentlich.“ (S. 40f.)

Holtes kundenmäßige Anspruchshaltung, die er mit Flügge teilt, macht ihn zwar auch nicht unbedingt sympathisch, aber die Aussage, dass die Kirche – die ja einen Missionsauftrag erhalten hat – aktiv zu denen gehen muss, die von ihr weggedriftet sind, wenn sie sie noch erreichen will, kann man ja trotzdem mitnehmen.

Abschließend: Ja, ein paar sinnvolle praktische Ideen stecken in dem Buch, die man auch hätte in einem rechtgläubigen Rahmen vorbringen können. Aber die Art, wie sich Flügge seine „Kirche für viele“ vorstellt, wie seine Hausbesuche konkret aussehen sollen… da soll eine Kirche von Individualisten entstehen, die sich alle ihren eigenen Glauben suchen, aber dabei auch nichts so Genaues wissen. Dieser Glaube muss sich erst formen – und kann sich auch in der Zukunft zu etwas ganz anderem formen, als er bisher war. Wer braucht einen solchen Glauben?

9 Gedanken zu “Eine Kirche für viele Individualisten, die es nicht so genau wissen wollen

  1. Danke für die Beschäftigung damit, da kann man nur zustimmen.

    Zwei Bemerkungen:

    1. Kritisch ist allerdings auch die Forderung des Bistums Augsburg, die Hausmissionare dürften „keine Expertenantworten“ geben. Es mag sicher einiges dafür sprechen, daß sie sich tunlichst bemühen sollen, keine Antworten zu geben, die sich wie Expertenantworten *anhören*; aber gerade weil das Christentum eine Offenbarungsreligion ist, wird der, der es vermittelt, halt notwendigerweise zu dem, der Bescheid weiß, weil man ihn vorher instruiert hat.

    2. Ausgerechnet einem Erik Flügge unterläuft das alte konservative Vorurteil (an dem wie an vielen Vorurteilen vielleicht auch *irgendwo* ein *bißchen* etwas dran ist):

    >>Man könnte über Gott und die Welt sprechen und vielleicht genau das werden, wofür sich viel zu viele Menschen heute Therapeuten suchen: ein Seelsorger.

    Denn: der anständige Christ braucht keinen Therapeuten, er hat ja seinen Pfarrer, gell?

    Aber über den Unterschied der Berufe weißt Du ja besser Bescheid wie ich.

    Ich selber bin ja so beschaffen, daß ich mich nur beseelsorgen lasse, wenn jeder Anklang ans Therapeutische strikt vermieden wird (zumindest solange ich derartiges Therapeutische nicht zum Erfüllen der Kirchengebote über mich ergehen lassen muß)…

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    1. Ich hab beim Bistum Augsburg den Eindruck, die legen einfach besonderen Wert darauf, sich von den Zeugen Jehovas usw. abzugrenzen 😉

      Ja, das mit dem Therapeuten ist mir auch aufgefallen. Ein bisschen was ist vielleicht an dem Vorurteil dran, es kann ja auch Überschneidungen zwischen Seelsorge und Therapie geben. Allerdings denke ich auch nicht, dass sich besonders viele Menschen bloß für die klassische Seelsorge einen Therapeuten suchen. Da gibt es ja auch Wartelisten und die Krankenkasse muss erstmal den Antrag genehmigen. Und dann bekommt man so und so viele Therapiestunden und arbeitet an dem einen drängenden Problem, das man hat.

      Ich glaube, Flügges Problem ist, dass er unter Seelsorge nur so was wie Lebensberatung versteht; Sündenvergebung zum Beispiel spielt da gar keine Rolle. Das hat dann natürlich eine größere Nähe zum Therapeutischen.

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      1. Daß er dabei die Weisheit der jahrhundertelangen Predigttradition der Kirche in den Wind schlägt, die sich nämlich immer die Leute ermahnt hat, Dinge wie die Beichte auch als Lebensberatung anzunehmen und nicht nur wie eine Waschanlage für die Sünden zu gebrauchen – was das genaue Gegenteil nahelegt, nämlich daß sie an letzterem viel mehr interessiert sind als an ersterem – sei mal am Rande erwähnt.

        (Also, ähm, so Leute wie ich^^)

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  2. Zitat aus Erich Flügge:

    „Was passiert eigentlich mit meinen Kirchensteuergeldern? Wahrscheinlich viel – nur halt nichts für mich.“

    Nur eine Quisquilie, aber: Der Autor hätte erst mal §3 der Abgabenordnung lesen sollen (https://www.gesetze-im-internet.de/ao_1977/__3.html), wo der Begriff der Steuer definiert wird (steht aber auch schon bei Adam Smith und anderen). Dort hätte er lernen können, dass das Entrichten von Steuern keinen Anspruch auf eine Gegenleistung begründet. Es stimmen also schon grundlegende Prämissen nicht.

    Viele Jahre habe ich zu den 90% gehört, bis mich einige Wendepunkte in meinem Leben wieder in den Schoß von Mutter Kirche zurückgeführt haben. Hätte ich irgendwelche handgeschriebene Postkarten bekommen, wären die ungelesen in den Papierkorb gewandert. Nach einer Jahre dauernden Auseinandersetzung um die Frage „soll ich gehen oder bleiben?“ haben einerseits die Intellektualität eines Jesuiten-Predigers in ihrem besten Sinne, andererseits die klare, bodenständige Seelsorge eines jungen Pfarrers die Entscheidung gebracht.

    Ich glaube nicht, dass die Leute beseelt-enthusiastische Missionare haben wollen. Die wollen ordentliches Brot, sowohl geistig wie geistlich (na ja, nach den Erfahrungen des Katholikentages vielleicht eine etwas zu optimistische Aussage…). Außerdem würde der hier ganz zu Recht kritisierten Anspruchshaltung schon mal abhelfen, wenn man anerkennt, dass der Mensch nicht so schrecklich individuell ist…

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    1. >>Ich glaube nicht, dass die Leute beseelt-enthusiastische Missionare haben wollen. Die wollen ordentliches Brot, sowohl geistig wie geistlich

      gut gesagt und sehr richtig.

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  3. Bei “verprasst für Orgeln“ habe ich kurz überlegt, ob ich unseren genialen Organisten auf ihn hetze. Was Flügge da vorschlägt, ist ein Quasselverein, in dem es weder Kunst noch Caritas gibt, und in dem von Gott zwar geredet werden soll, aber bitte ohne Gottesdienst.
    Und wie arrogant muss man sein, um den Menschen im Prinzip zu sagen: Musikinstrumente und Arbeitsstellen für Musiker kann man abschaffen, wenn sie nicht in Konzerthäusern sind. Flügge sagt im Prinzip: Arme haben kein Recht auf Schönheit und Kunst. (Er merkt nur nicht mal, daß er das sagt.)

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