Christliche Kultur am Sonntag: „Die Chroniken von Narnia“

Bei christlichen Sachbüchern findet man bekanntlich relativ leicht gute Sachen; bei Romanen, Filmen oder Kinderbüchern sieht es allerdings manchmal schwieriger aus, auch wenn einige vermutlich gern mehr davon besäßen. Dabei gibt es eigentlich auch hier viel Gutes, wenn man näher hinschaut, und weil nicht allen alles bekannt ist, dachte ich, ich stelle meinen Lesern hier mal jede Woche kurz ein Werk vor – hauptsächlich katholische Sachen, aber wenn es von guter Qualität ist, auch mal was aus anderen Konfessionen; nicht nur Hochkultur, sondern auch eher Populärkultur (aber halbwegs gut gemacht soll es sein); und sowohl solches mit explizit religiösen Inhalten (im Einzelfall auch mal, wenn es von persönlich nicht sehr frommen Menschen kommt), als auch Werke von überzeugten Christen ohne explizite Botschaft. Viele werden bestimmte Klassiker schon kennen, aber andere vielleicht noch nicht.

Und weil ich ja auch nicht alles kennen kann: Wer ein katholisches Lieblingsbuch, einen Film o. Ä. hat, von dem er schon immer mal mehr Leuten erzählen wollte, darf mir gern über die „Contact“-Seite schreiben und vielleicht ergibt sich ein Gastbeitrag.

 

Heute: C. S. Lewis: „Die Chroniken von Narnia“

Lewis‘ nicht nur für Kinder geeignete Kinderbücher gehören ja zu den bekanntesten Klassikern der christlichen Literatur. Der erste Band mit dem englischen Titel „The Lion, the Witch and the Wardrobe“ (erschienen 1950), auf Deutsch unter dem etwas unscheinbareren Titel „Der König von Narnia“ herausgekommen, handelt von den vier Geschwistern Peter, Suse, Edmund und Lucy, die während des 2. Weltkriegs aufs Land ins Haus eines alten Professors geschickt werden, um vor den Bombenangriffen auf England sicher zu sein, und da einen Zugang zu einem magischen Land namens Narnia entdecken, wo eine Hexe herrscht, die macht, dass es immer Winter, aber niemals Weihnachten ist. Die Ankunft der vier Geschwister erfüllt eine Prophezeiung, und jetzt kehrt auch der Löwe Aslan zurück, mit dem zusammen sie die Hexe bekämpfen sollen. Ein Problem: Edmund ist einmal allein in Narnia gewesen, hat die Hexe getroffen, und sich von ihr einwickeln lassen.

Als nächster Band der Reihe erschien „Prinz Kaspian von Narnia“, in dem die vier ein zweites Mal nach Narnia kommen, wo inzwischen hunderte von Jahren vergangen sind und das meiste aus den alten Zeiten vergessen oder nur noch Mythos ist; dann kamen „Die Reise auf der Morgenröte“ und „Der silberne Sessel“, die weitere Abenteuer in Narnia erzählen (jetzt kommen auch zwei weitere Kinder aus unserer Welt vor). Danach brachte Lewis eine Geschichte heraus, die nur in Narnia, d. h. hauptsächlich in den Nachbarländern von Narnia, spielt (mit dem sehr hübschen englischen Titel „The horse and his boy“ – dt. „Der Ritt nach Narnia“; sie beginnt mit einer Flucht von zwei sprechenden Pferden und zwei Kindern aus dem Reich der Kalormenen nach Narnia), als vorletztes eine Vorgeschichte, in der Narnia erschaffen wird (hier taucht der alte Professor Kirk als Kind auf, und man erfährt, woher die Hexe kam; engl. Titel „The Magician’s Nephew“, dt. „Das Wunder von Narnia“); und als letztes „Der letzte Kampf“ – und hier geht es um das Ende der narnianischen Welt. Meiner bescheidenen Meinung nach werden ja besonders „Der Ritt nach Narnia“, „Der silberne Sessel“ und „Der letzte Kampf“ deutlich zu wenig geschätzt.

Lewis ist für seine relativ offene Symbolik in den Büchern von manchen kritisiert worden (Aslan steht für Jesus, was nicht schwer zu erraten ist, wenn man die christliche Religion kennt); aber die Symbolik passt einfach, und Aslan und andere Figuren sind keine bloßen Nacherzählungen, sondern völlig authentische Teile dieser Geschichten.

Was die Verfilmungen angeht, die Walden Media zu den ersten drei Bänden produziert hat, ist „Der König von Narnia“ ziemlich gut geraten, „Prinz Kaspian von Narnia“ immerhin nicht schlecht, und „Die Reise auf der Morgenröte“ hat mit dem Buch nur noch wenig zu tun.

(Karte der Welt von Narnia von David Bedell.)

7 Gedanken zu “Christliche Kultur am Sonntag: „Die Chroniken von Narnia“

  1. Was die Geschehnisse in Narnia betriff, hat Lewisdie Bücher nicht nach einer zeitlichen Reihenfolge veröffentlich. Wer die Bücher nach einer einer zeitlichen Reihenfolge lesen möchtet, solltet die Bücher nach dieser Reihenfolge lesen:

    1- Das Wunder von Narnia
    2- Der König von Narnia
    3- Der Ritt nach Narnia
    4 – Prinz Kaspian von Narnia
    5- Die Reise auf der Morgenröte
    6 – Der silberne Sessel
    7 – Der letzte Kampf

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  2. Und ja, „Der Ritt nach Narnia“ und „Der silberne Sessel“ habe mir auch sehr gut gefallen. Ich erinnere mich micht mehr an die Geschichten, aber ich fand „Der letzte Kampf“ ein bisschen gruselig 😀 Aber ich habe die Bücher vor ungefähr 13 Jahren gelesen und seitdem nie wieder. Vielleicht sollte ich die Bücher nochmal lesen 🙂

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